Bruno ist tot :!: :cry:
Ermordert von einem Bärenkiller aus dem glorreichen Bayern, welches nun die Ehre haben wird, den ausgestopften Leichnam in einem königlich-bayerischen Museum als Jagdtrophäe auszustellen.
Ist es denn zu fassen, da tapst ein einzelner :!: Bär nach Jahrhunderten der Ausrottung in das ach so aufgeklärte Deutschland und die tollen Staatsmänner haben nichts anderes zu tun, als den armen Kerl abzuknallen.
Oh schreck, oh schreck, ein wilde Bestie hat es gewagt, deutschen Boden zu betreten. Das können die Hüter der gründlichen, gleichgeschalteten, überregulierten und zu Tode kontrollierten deutschen Ordnung keinesfalls tolerieren. Die Wildnatur gehört hinter Gitter, freiheitliches Wildleben wird nicht geduldet.
Bruno ist doch selber Schuld an seinem Ende. Durch seinen Sieg über alle Bärenfänger hat er sich sein Todesurteil selbst geschrieben. Die Ordnungsmacht muss die arme Bevölkerung schließlich gegen alle Eventualitäten absichern. Bruno hätte, könnte, würde irgendwann und nirgendwo ein armes Menschlein anfallen können und dagegen muss man doch vorsorgen. :sad:
Da wundert man sich, dass noch nicht alle Kenianer von Löwen gefressen wurden und wie schaffen es eigentlich die Bewohner der USA, das Land der Grizzlybären, den blutrünstigen Bärentatzen zu entkommen?
Die Nachricht von Brunos Tod las ich während einer Schicht im Callcenter im Internet und sie erschütterte mich so tief, dass ich das Gefühl hatte, in eine andere Dimension zu verschwinden, weil die Existenz in der menschlichen Dimension mir nicht mehr zugemutet werden kann. Während ich davonschwebte hatte ich schon wieder den nächsten Quatschkopf am Telephon, der mich mit seinen unbedeutenden Ergüssen nervte.
Etwas tröstlich ist nur, dass ich nicht die einzige bin, die um Bruno trauert. Das Ausmaß der Solidarität zeigt sich darin, dass sogar Bruno-T-Shirts im Internet vertickert werden und der nette Bärenkiller Morddrohungen erhalten hat. Gut so.
Also liebe Bären, meidet das Bayernland, denn da ticken die Uhren anders. Wenn es nach den Bayern ginge, gehörten ihre Ländereien gar nicht zu Deutschland, deshalb trauert auch ganz Deutschland um Bruno und distanziert sich vom Killerland.
Über den Wahn, sich gegen alle potentiellen Risiken des Lebens abzusichern und Vorsorge zu betreiben, könnte ich noch viel schreiben. Es soll tatsächlich noch Leute geben, die ohne Versicherungspolicen oder ärztliche Vorsorgeuntersuchungen überlebt haben. Zu diesem elitären Kreis darf ich meine Wenigkeit zählen. Aber das ist ein anderes Thema.
BRUNO IN MEMORIAM
Der Beitrag wurde am Dienstag 27. Juni 2006 um 23:49 veröffentlicht und wurde unter Aus der Unterwelt abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Ja, sehr traurig… :cry:
Wie recht Du hast.
Und die Bruno-Gegner überbieten sich mit dummen “Argumenten”. Damit ich nicht alles nochmal schreiben muss , hier einfach der Link zu einem entsprechenden Beitrag in einem Blog inklusive meinem Kommentar.
Ich habe mir den Blog-Eintrag von Gwen und Deinen Kommentar eben durch gelesen. Dein Kommentar ist wie immer hervorragend und stichhaltig argumentiert.
Aber diese Gwen Die ist mir schon in Deinem Blog öfter durch, na ja sagen wir beschränkte Kommentare aufgefallen. Ich erinnere nur an die Vegetarierdiskussion, wo sie meinte, es sei ihr nicht gelungen, ein schmackhaftes, fleischfreies Nudelgericht zu zu bereiten :???:
Ihr Anti-Bruno Eintrag fügt sich in das Bild. Sie scheint eine sehr ängstliche, angepasste Frau zu sein – und nichts kann ich weniger ausstehen :twisted:
Danke, aber ich hatte ja eine gute Vorlage und habe mich auch Deiner Argumente bedient.
Ich würde Gwen jetzt nicht so charakterisieren, von dem, was ich schon in ihrem Blog gelesen habe und was sie mir erzählt hat. Als sie mich in der Klinik angerufen hat – was mich natürlich gefreut hat – war sie mir sympathisch.
Was ich von solchen “Ausreissern” halten soll, weiss ich allerdings auch nicht. :???: Ich vermute, sie macht das, was viele im Internet machen: Drauf los schreiben ohne vorher gründlich zu überlegen. Die wenigsten sind da wie wir.
Na gut ich kenne von Gwen ja nur die Kommentare in Deinem weblog und kann mir daher nicht wirklich ein Urteil erlauben. Aber auffällig finde ich schon, dass sie auf mich manchmal so, na ja, bayerisch-hinterweltlerisch wirkt :mrgreen:
Hm, da man einen längeren Text ja nicht schreiben kann, ohne dabei den Verstand walten zu lassen, es sei denn man schreibt im Affekt irgendwelche e-mail Schlachten, muss sie sich ja zumindest während es Schreibens Gedanken gemacht haben.
Ah jetzt habe ich es nachgelsen, dass USA-Bärenargument stammt von mir, manchmal weiß ich gar nicht mehr, was ich alles so schreibe, bei meinem Schreibpensum