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Gier nach Ruhm

30. Januar 2007

Fast jeder Künstler oder Poet hat sie wohl, die Idole und Vorbilder, die längst am Ruhmesfirmament strahlen und sich in die Annalen der Menschheit hineingeschrieben haben, während man selbst noch ein im Verborgenen vor sich hin glimmendes Fünklein ist. Nur wenige Funken schaffen das Aufbrennen zum lodernden Stern, die meisten ersticken unbemerkt im anaeroben Schlamm des Vergessens. Doch die, deren Potrait erhaben an den lorbeerumkränzten Wänden der Ruhmeshalle glänzt, regen in uns Fünklein die Hoffnung, dass wir es vielleicht auch schaffen können, in die Memoiren der Menschheit einzugehn.

So habe auch ich meine Idole, drei an der Zahl, die ich zu meinem Helden-Triumvirat erhoben habe.

  • Thomas Mann
  • Hermann Hesse
  • Orhan Pamuk

Zufall, dass es bei allen drei um Nobelpreisträger handelt? Wahrscheinlich nicht. Ich habe sie zwar nicht nach diesem Kriterium ausgesucht, aber das allseits beliebte Resonanzprinzip hat mich zielsicher zur Elite der Ehrenträger geführt.
Ich, das scheue Unterweltgeschöpf oute mich jetzt: Ich stehe auf den Nobelpreis, schon allein, weil die Nobelpreisverleihung eine der wenigen Gelegenheit ist, gut gekleidete, intelligente, gebildte Männer zu betrachten und kein anderer Preis auf Erden von einer solchen Ruhmesaura umstrahlt wird. Nobelpreis macht sexy. Und wenn ich die Wahl hätte zwischen den Milliarden einer Joanne K. Rowling und dem Nobelpreis, so würde ich letzteren wählen, selbst wenn es keinen Cent Preisgeld dazu geben würde. Oh ja, ich muss es konfessieren: im Dunkel meiner Seelenkammer lauert ein ruhmgeiles Ego.
Der Astrologiekundige möge es mir verzeihen, wie könnte ich anders mit Sonne, Merkur, Mars und Venus in Haus 10!

9 von 10 Menschen, welche die Sonne im 10. Haus haben, machen sich selbständig oder werden führende Posten bekleiden.

Zitat von www.astroschmid.ch

Irgendwas mache ich falsch *HEUL* Dabei bin ich sehr ehrgeizig in das Leben gestartet, aber es wurde mir nie gelohnt. Um es im Psycho-Jargon auszudrücken: Meine Leistungen fanden nie Beachtung meiner bedeutsamen Anderen (Eltern), Verhalten, welches nicht beachtet wird, wird gelöscht. Also kam ich zur Überzeugung, dass die Anwendung meiner Gaben und meines intellektuellen Leistungsvermögen völlig unerheblich ist und niemanden interessiert, geschweige denn, dass ich dafür g e l i e b t werde. Mon dieu, ich traue mich ja kaum, dieses Wörtlein überhaupt niederzuschreiben.
Und so vergammele ich mein Leben seither in Tätigkeiten, die weder meines Ruhmeshunger stillen noch meinem Intellekt Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Seltsamerweise ist gerade das ein Schicksal, wie es in vielen Biographien (hoch)begabter Menschen zu finden ist.
Ich frage mich, ob es sich die Menschheit leisten kann und will, auf die begabungsgemäße Mitwirkung ihrer talentierten Mitglieder zu verzichten, weil sie den Schein höher bewertet als das Sein – und mit dem Schein haben (hoch)begabte Personen so ihre Probleme. Aber das ist noch ein eigenes Thema, dem ich mich später ausführlich widmen möchte.
Mittlerweile habe ich einen gottgesandten M(L)en(k)tor, der meinen Ambitionen Beachtung schenkt und sie fördert. Ohne Beachtung geht es nicht, von nichts sind wir hominiden Geschöpfe mehr abhängig als von der Aufmerksamkeit unserer Mitmenschen.

Eigentlich sollte dieser Artikel von drei oben genannten Literaten handeln, stattdessen hat sich mein Ego vorgedrängelt und sein Herz ausgeschüttet. Die Herrn Nobelpreisträger werden bis zum nächsten mal warten müssen.

************************************************************************
Ich schreibe, damit ich den Schmerz nicht fühle, den Schmerz, der beim Urknall meiner Existenz erschaffen wurde und als kalte Hintergrundstrahlung ewig durch meinen Seelenkosmos rauscht.

Ich schreibe, weil ich heimatlos verloren bin im Vakuum des beschleunigt expandierenden Universums. Ich schreibe, weil das Licht meines Heimatsterns verloschen ist und das Feuer meines Herzens nicht mehr brennt.

Ich schreibe, um mir einen wärmenden Mantel aus Worten zu weben, der meine frierende Seele tröstend umfängt. Ich schreibe, weil ich gefangen bin im einsamen Dichterturm. Auf die Welt kann ich schauen durch vergitterte Fenster, aber in der Welt sein kann ich nicht.

Ich schreibe, weil ich verdammt dazu bin und das Fegefeuer meiner Sehnsucht nie erlischt. Ich schreibe, weil ich vor Sehnsucht nicht sterben kann und jeden Tag vor Sehnsucht sterbe.

Ich schreibe, damit mein gebrochenes Herz nicht ganz zerbricht. Ich schreibe, weil ich tot vor Liebe bin und die Liebe, die Grausame, das Leben durch die sterbende Seele treibt.

Ich schreibe, damit ich nicht umsonst gelebt habe. Ich schreibe, um der Welt mein Vermächtnis zu hinterlassen, ausgehöhlt mit meinen Tränen aus dem Urgrund der Existenz.

Ich schreibe, denn ich habe keine andere Wahl.

Der Beitrag wurde am Dienstag 30. Januar 2007 um 22:05 veröffentlicht und wurde unter Seelenleben abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

4 Kommentare

  • ToulexisToulexis sagt:

    Du hast auch schon geschrieben, dass Du Dich mit dem Schreiben abmühst und (deswegen?) alles entbehrst, was das Leben lebenswert macht. Das habe ich Dir nicht abgenommen, vermutlich war der Satz Ausfluss einer Stimmung, die inzwischen vorüber gegangen ist. Schreiben macht Dir Freude. Es ist für Dich ein Ventil und zugleich ein Medium, um zu kommunizieren. Du hast das Schreiben eine Zeitlang vernachlässigt, inzwischen aber erkannt, wie wichtig es Dir ist und wieder ordentlich Fahrt aufgenommen. Ob am Ende jemand Dein Buch lesen will, wird sich zeigen. Schreib in erster Linie um Deinetwillen. Gib den vielfältigen Erfahrungen und Gedanken, die wie Sklaven in Deinem Inneren eingesperrt sind, ihre Freiheit. Ganz eindeutig bist Du bist mit einem Talent zum Schreiben gesegnet, also ist dies das Medium, das Du hierzu nutzen sollst. Es gibt also gar keinen Grund, Dein Licht selbst unter den Scheffel zu stellen, indem Du Deine Texte als “Geschreibe” abqualifizierst, denn das sind sie nicht!

    Natürlich wäre es schön, wenn Fortuna Dir bei der Suche nach einem Verlegers behilflich ist. Mainstream ist das Thema sicherlich nicht, andererseits kommt es wohl durchaus zur rechten Zeit (also weder zu früh noch zu spät). Einerseits haben Webseiten und das Interesse der herkömmlichen Medien den Boden bereitet, andererseits ist das Thema literarisch keinesfalls ausgelutscht und
    abgedroschen, erst recht nicht in Romanform und schon gar nicht mystisch-esoterisch-metaphysisch angehaucht .

    Natürlich wäre es auch von Vorteil, wenn Dein Buch besser ist als der Durchschnitt. Das Potential jedenfalls glaube ich zu erkennen, auch das
    berümte “gewisse etwas”, von dem Niemand so recht weiß, was es ist. Jedenfalls hast Du Dich inzwischen “freigeschrieben”, Deine Charaktere sind keine Abziehbilder mehr sondern haben zu leben begonnen, und der Erzählfluss gewinnt an Dynamik. Andererseits habe ich nach wie vor die Befürchtung, dass Du Dich zu sehr in Einzelheiten verlieren könntest und sowohl die große Linie als auch den Spannungsbogen aus den Augen verliersen könntest. Vielleicht habe ich damit unrecht. Längst defilieren die gesamte Handlung, der Höhepunkt und die Auflösung vor Deinem geistigen Auge, nur der arme Lektor/Mentor bekommt dies nicht mit. Nun ja, gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.

    Es gut, wenn Du Dich an den genannten Vorbildern orientierst. Lass Deinen Ehrgeiz walten! Dem Werk wird es guttun, und damit auch Dir!

  • Hobbitfrank56Hobbitfrank56 sagt:

    Liebe Persephone,

    du ahst auf keinen Fall umsonst gelebt, auch wenn Deinen Schätze bisher noch zurückgewiiesen worden sind. Si Sind da und wachsen, und bald wird die Zeit kommen, daß diese Schätze gewürdigt und geliebt werden, um Deiner selbst willen. Der Ruhm ist nur im außen und vergeht schnell, aber die tiefe Akzeptanz Deiner Schätze auf einer anderen Ebene bleibt ewig – und ist still und sanft.

    Alles Liebe

    Frank

  • PersephonePersephone sagt:

    @Toulexis
    Ja natürlich macht Schreiben mir Freude und es ist mein ureigenste Art zu kommunizieren. All die Dinge, die ich aufschreibe, würden kaum mündlich über meine Lippen kommen und wenn dann nur in sehr verkürzter Form, während ich schriftlich wie ein Weißes Loch Worte in die Welt emittieren kann.
    Dennoch ist das Schreiben des Romans im Gegensatz zum Schreiben von Blogeinträgen auch mit Mühe verbunden, denn das gewisse Etwas, den besonderen Persephone-Stil muss ich schon Buchstabe für Buchstabe aus dem Urgestein meiseln, aber ich denke, das geht den meisten meiner Zunft so, auch den Herrn Nobelpreisträger. Wobei ich hoffe, dass sich die Mühe lohnt und ich tatsächlich einen eigenen Stil habe, der über dem Durchschnitt liegt und nicht beliebig austauschbar. Meine drei Helden haben auch alle einen unverwechselbaren Stil. Ich bezeichne sie als Seelenschreiber.
    Ich entbehre nicht die lebenswerten Dinge, weil ich schreibe sondern ich schreibe, weil ich die lebenswerten Dinge entbehre. Wäre ich eine glückliche und geliebte Frau, dann würde ich vielleicht auch schreiben, aber dann wäre es wahrscheinlich tatsächlich nur Geschreibe, eine kleine Kreativitätsübung inmitten des Alltags. Es ist der Seelenschmerz, der mich treibt, denn wenn ich schreibe, fühle ich den Schmerz nicht. Das Leiden der Künstler, man kennt das ja aus der Weltgeschichte.
    Nein, es ist nicht die Aufgabe des Schriftstellers nur für sich selbst zu schreiben. Ich sitze hier nicht im einsamen Kämmerchen, wandele durch die Seelengründe und weine die Tränen der Welt, um das alles für mich zu behalten. Ich will, dass es veröffentlicht wird, gerade weil es sich nicht um 767. Buch -Gerichtsmedizinerin jagt Serienkiller- handelt sondern etwas Neues ist, etwas, das nur ich schreiben kann.

    Die letzten beiden Kapitel waren sehr detaillastig, aber das war nötig, um Nina zu charakterisieren. Ich weiß, der arme Lektor/Mentor verlangt immer wieder die Vorlage des Gesamtkonzepts, aber das ist schwierig. Ich weiß, dass der gesamte Roman im Urgrund meiner Seele ruht, aber er läßt sich eben nur Stückchen für Stückchen freilegen, deshalb kann auch ich das Zukünftige nur erahnen, aber es ist da und wird gut, darauf vertraue ich ausnahmsweise mal fest. Einige Dinge schwirren natürlich schon durch meinen Kopf, man denke an die Hypnoseshow, das wird ein Gaudi.

    Meine drei Vorbilder sind mir ganz wichtig, ich brauche sie zum Befeuern meines Ehrgeizes. Astrologisch gesehen bin ich mit dem Potential, eine gute (berühmte) Schriftstellerin zu sein auf die Welt gekommen und ich will meine Potential nicht verfehlen.

    Herzlichen Dank für all Deine Mühen und Tritte ins HInterteil, ohne Deine Geburtshilfe könnte Lipofilia nie das Licht der Welt erblicken.

  • PersephonePersephone sagt:

    @Frank
    Deine Zeilen sind lieb und tröstend gemeint, aber auf das “bald wird die Zeit kommen” warte ich schon seit Jahrzehnten und die Gefahr besteht, dass ich immer noch darauf warte, wenn ich längst auf den Friedhof umgezogen bin, also muss ich meinen saturnischen Ehrgeiz und meine plutonischen Kräfte aktivieren, damit die Zeit noch vor meinem Tode kommt.
    Still ist es hier in der Unterwelt genug und der Ewigkeit der anderen Ebenen kann ich mich in körperloser Form noch lange genug zuwenden, ein fulminantes, glitzerndes, knallendes Ruhmesfeuerwerk im Diesseits wäre mir zur Abwechslung lieber, danach ziehe ich mich auch gerne wieder in den einsamen Dichterturm zurück.
    Klar istPseudo- Ruhm oft vergänglich, man denke an die Singsternchen bei “Deutschland sucht den Superstar”, aber echter Ruhm, wie oben beschrieben, setzt sich im Menscheitsgedächtnis fest. Hesse und Mann sind heute noch berühmt. Nicht, dass ich mir anmaßen will, mich mit den beiden auf eine Stufe zu stellen, ich bin ja schon zufrieden, wenn mein Buch überhauüt veröffentlicht wird und ich meinen Namen in der ISBN-Liste finde.

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