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Persephones Welt » Fluch der Totengöttin

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Fluch der Totengöttin

24. September 2006

Auf mir lastet ein Fluch. Anders kann ich es mir nicht mehr erklären. Ich bringe Unglück über die Menschen, ich bringe ihnen den Tod. :cry: Ja, ja, ich weiß bei meinem Psychobücher-Konsum natürlich selbst am besten, das dies kleinkindhafte, narzisstische Omnipotenz-Phantasien sind, der Wahn, ich sei für alles, was um mich herum geschieht, verantwortlich.
Dennoch mache ich mir mittlerweile ernsthafte Sorgen, dass mein Erscheinen im Leben eines Menschen, insbesondere im Leben einer älteren, männlichen Bezugsperson, den Tod mit sich bringt. :sad:
Das muss dann wohl Persephones Fluch sein.
Soll ich jetzt die Menschen meiden, weil ich Unglück bringe? Nein, kausal kann ich für die Tode nicht verantwortlich sein. Es könnte ja durch aus sein, dass sich Menschen, denen das Schicksal eine baldige Konfrontation mit dem Tod vorhergesehen hat, sich von einer Persephone-Frau wie mir besonders angezogen fühlen. Der Tod würde wohl auch ohne mich kommen. Doch wenn ich immer nur die Todeskandidaten nach dem Resonanzprinzip anziehe, bedeutet das für mich immer wieder, dass ich meine Bezugsperson an die Trauer oder den Tod verliere und selbst verlassen werde. Dieser Zyklus scheint immer schneller zu schwingen, denn zwischen Kontaktaufnahme und Eintritt des Todesereignis im Leben meiner aktuellen Bezugsperson ist nicht mal ganz ein Monat vergangen.

Jetzt einmal von Anfang an, damit klar wird, wovon ich überhaupt rede.
Mein leeres e-mail Postfach, mein stummes Telefon und mein leerer SMS-Speicher drückten Anfang August so schwer auf meine Seele, dass ich in einem Anfall ungeahnter Kontaktfreudigkeit, eine Anzeige bei rubensfan.de aufgab. Natürlich erlag ich nicht der Illusion, dort ein Seelenmann-Duplikat zu finden, doch ich hoffte, zumindest einen geistreichen Konversationspartner zu finden. Was mir dort jedoch an sekundärem Analphabetentum entgegenschwappte ließ mich schaudern. Die grauenvollen Sprachverstümmelungen, die ich als Antworten erhielt, sind andererseits so lustig, dass sie einen eigenen Blogeintrag Wert sind.
Nun gut, die allermeisten Herrschaften bestanden also nicht Athenes Intelligenz- und Eloquenz-Test und die wenigen, die diesen Test doch bestanden, scheiterten an Persephones Seelentiefe-Test oder erwiesen sich als unmarsianische Schlafmützen. Da ergriff die Venus von Willendorf in mir die Gunst der Stunde, trickste Athene und Persephone aus und verkündete, sich nun einen Mann für die lang versagten erotischen Genüsse zu besorgen. Und tatsächlich wurde die Venus in der Datenbank von rubensfan.de unter der Rubrik fündig. Dieser eine da, der musste es sein, hier meldete der interne Oszillograph eine starke Resonanz. Die Venus weiß sich in Szene zu setzen, und so führten die beigefügten Bilder zu einer begeisterten Antwort des Auserwählten. Glücklicherweise gehört J.T. aus HH zu den ungeduldigen Menschen (Sternzeichen Widder), was nach meiner Ansicht eine Tugend ist. Und so ging alles sehr schnell. Am 29. August hatte ich ihn erstmals angeschrieben. Am 01. September empfing ich seine erste SMS und seinen ersten Anruf, am 05.September war der First Contact.
J.T. ist ein hochgewachsener, sportlicher, väterlicher, reifer Herr, 23 Jahr älter als ich. Da er sich schon im Unruhestand befindet, hatte er herrlich viel Zeit für mich. Er gehört zu den alpha-Männchen, ehemaliger Salesmanager, sehr extrovertiert. Wenn Toulexis der weise König ist, dann ist J.T. der Revolutionsführer.
Sicher, hochgeistige Konversation über das thermodynamische Schicksal des Universums haben wir nicht geführt. Doch neben einer rational nicht erklärbaren Schwingungsresonanz fand sich ein sehr hoher Korrelationskoeffizient auf sexuellem Gebiet. Nach drei Treffen mit J.T. bin ich meine sexuelle Hemmungen los, es war, als würde sich ein Schalter in meinem Kopf umlegen. Schließlich ergab es sich, dass wir in unsere Rollenspiele ein Vater-Tochter Verhältnis mit einbauten, so dass ich mich geborgen fühlte, wenn er bei mir war und ich insbesondere die körperliche Nähe genoss, denn bekanntlich habe ich ein lebenslanges Berührungsdefizit.
Es ist sicherlich wunderschön, eine sexuell begehrte Frau zu sein und im Fokus der Aufmerksamkeit eines Mannes zu stehen. Doch sexuelle Aufmerksamkeit ist meistens ein Stohfeuer, welches von Gevatter Tod sofort gelöscht wird.

Und so wollte es das verfluchte Karma, dass ich Donnerstagabend (21.09.)eine SMS von meinem Ersatzpapa erhielt, nicht etwas wie erwartet mit der Info, ob er nun Freitag oder Samstag zu mir kommt, sondern mit der Nachricht, er fliege jetzt nach Rom, weil seine Tochter, die sich dort seit Dienstag aufhielt, einen Unfall gehabt habe und in einer Klinik liege. KABOUM. Meine trügerische Hoffnung, es könne sich nur um eine harmlose Fleischwunde handeln, wurde mir schnell genommen. Es war von inneren Verletzungen und schließlich Schädefraktur die Rede. Freitagmorgen, als ich Schicht im Callcenter schob, war ich plötzlich so vom Ableben der Tochter überzeugt, dass sich aus meinem inneren ein Heulkrampf nach außen vorarbeitete und ich schon überlegte, zu fragen, ob ich nach Hause gehen darf, weil ich mich zum Arbeiten nicht in der Lage fühle. Doch glücklicherweise gelang es mir, den Heulkrampf wieder in die Tiefe zu bannen.
Samstag wollte J.T. wieder nach Deutschland zurückkehren und sich bei mir melden. Dass er das nicht tat, gab mir zu denken, aber den Gedanken an den Tod hatte ich offenbar erfolgreich verdrängt, so dass mich Sonntagmorgen doch der Schlag traff, als ich die SMS mit der Todesnachricht erhielt.
WIESO WESHALB WARUM STERBEN DIE LEIBLICHEN KINDER MEINER “Adoptivväter”??? Wieso muss das jetzt schon zum zweitenmal passieren ? Nicht zu vergessen der Suizid von P.R., der zwar kein Ersatzvater war, aber zumindest in die Rubrik “ältere, männliche Bezugsperson” gehörte.
Wieso kann ich nicht auch mal ein wenig Glück haben? Wieso bin ich verflucht?

Die Konsequenz für mich ist, dass ich verlassen werde. J.T. ist Witwer, es gibt für mich Lilith-Frau also diesmal keine Eva als Nebenbuhlerin, aber dennoch bin ich eben nur die Geliebte, die Hetäre, von der wahrscheinlich keiner weiß und die bei solchen Familientragödien nichts zu suchen hat und nicht gebraucht wird. Das ist um so schlimmer, da ich als Seelenschmerzspezialistin in einem solchen Ernstfall meine wahren Qualitäten beweisen könnte.
Ich gebe meine eigene Tragödie, leise, unbemerkt und einsam. Hatte ich nicht bei der letzten Tarotkarten-Legung gemeinsam mit Raven im Urlaub am Timmendorfer Srand wieder diese ekelhafte Karte “Der Eremit”?!
Es ist wohl auch besser so, wenn ich mich von den Menschen fern halte. Ich schaffe es ja sowieso nie, richtig dazu zu gehören, der Tod folgt mir auf jedem Schritt und wer will schon etwas mit Todesbringerinnen zu tun haben.
Ich habe J.T. lieb gewonnen und es tut mir leid, dass er solchen Schmerz erfahren muss. Kinder sollten nicht vor ihren Eltern sterben, das ist nicht fair. :cry:

Demnach gibt es für mich drei Verlaufsformen zwischenmenschlicher Beziehungen:

  • bei weiblichen Bekannten oder Freunden endet alles im Zickenterror, mitverursacht durch psychische Schäden auf beiden Seiten
  • bei männlichen Bezugspersonen endet alles wie hier beschrieben
  • und die überwältigende Mehrheit an Kontaktversuchen versickert aus Mangel an Resonanz im gegenseitigen Desinteresse

Dem nächsten zwangs-optimistischen, das “Leben ist schön” dahin trällerndem Grinsegesicht schlage ich in die Fresse. :evil:

Wie hat es Graf von Krolok in “Tanz der Vampire” so treffend ausgedrückt:

“Doch immer, wenn ich nach dem Leben greif, spür ich, wie es zerbricht.”

Das ist PERSEPHONES FLUCH

NACHTRAG: Manchmal nimmt das Universum unerwartete Wendungen und offenbar bin ich weniger verflucht als ich dachte. Es geschehen noch Wunder in dieser entzauberten Welt. Sonntagabend, nach Abschluss des Trauerfamilienrats, rief mich J.T. an und fragte, ob er jetzt noch zu mir kommen dürfe. Huch, wie? Ich werde nicht verlassen? Er sucht Kuscheltrost bei mir! Wahrscheinlich hat er sich sehr darüber gewundert, dass ich mich bei ihm dafür bedankte, dass ich ihn trösten darf und er nicht verschwunden ist. Aus dem Ganzen wurde zwar dann doch nichts, weil es eine Terminverschiebung gab und er Montagmorgen zu früh hätte losfahren müssen, um von H nach HH zu kommen. Aber offenbar bleibt er mir erhalten. Ich werde nicht verlassen! ER VERLÄSST MICH NICHT!

Der Beitrag wurde am Sonntag 24. September 2006 um 15:37 veröffentlicht und wurde unter Aus der Unterwelt abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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