Warning: Creating default object from empty value in /www/htdocs/w0064309/tharanis/wp-content/plugins/role-scoper/taxonomies_rs.php on line 100

Warning: Creating default object from empty value in /www/htdocs/w0064309/tharanis/wp-content/plugins/role-scoper/taxonomies_rs.php on line 100
Persephones Welt » Der falsche Heilsweg

Blog

Der falsche Heilsweg

2. Mai 2008

Da ich gedenke, die Rosenkreuzer kurz in meinem Buch auftreten zu lassen, kaufte ich mir zu Recherche-Zwecken das Buch Die Geheimniss der Rosenkreuzer von Wolfram Frietsch.
Während der Lektüre flatterte ich in starker Resonanz zu der im Buch beschriebenen Lehren der Rosenkreuzer. Es ging hauptsächlich um Alchemie, Astrologie und Hermetik, Themen also, denen ich mich schon lange verbunden fühle. Mit Hilfe von Techniken wie Visualisation, Imagination und Meditation sollte über das Unterbewusstsein das All-Bewusstsein erreicht und damit die Illusion des Getrenntseins von der Alleinheit aufgelöst werden. Das Ganze eingebettet in Ritualen und einer würzigen Geheimniskrämerei, na wenn das nicht einen Versuch wert wäre! Schon seit ich denken kann, suche ich einen Platz, wo ich auf dieser Welt hingehöre, bisher erfolglos, warum sollte ich es nicht mit den Rosenkreuzern probieren!

Die weitere Recherche ergab, dass es in Deutschland zwei größere Gruppierungen gibt, die sich Rosenkreuzer nennen:

Schnell war klar, dass sich beide Vereinigungen grundsätzlich von einander unterschieden und dass die mich im Buch so ansprechende Lehre diejenige des A.M.O.R.C. war. Dennoch wollte ich mir beide ansehen, auch wenn das Lectorium R. von Anfang an kaum eine Chance hatte, von mir erwählt zu werden. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. LR versteht sich als christlicher Einweihungsweg
  2. Alchemie, Hermetik, Astrologie scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen
  3. Meditation wird abgelehnt, weil man vom eigenen Unterbewusstsein abhängig werden könnte
  4. Äußere Konsequenzen wie vegetarische Lebensweise, Verzicht auf Nikotin, Alkohol, Drogen werden gefordert
  5. Gnosis und die Lehre der Katharer spielen eine wichtige Rolle

Zu 1)
Das Christentum mit seiner Büßer-Erlöser-Geschichte und einem außerhalb des Universums stehenden Schöpfergott spricht mich wenig an, auch wenn Jesus Christus an sich eine durchaus sympathische Persönlichkeit ist.

Zu2)
Diese Lehren machen für mich die Quintessenz des Rosenkreuzertums, welches im 17. Jahrhundert aufkam, aus.

Zu3)
Abhängigkeit vom eigenen Unterbewusstsein! Was für ein Blödsinn. Gerade hier liegen doch die Geheimnisse verborgen und der A.M.O.R.C. hat ganz recht, wenn er sagt, der Weg zum Allbewusstsein führt nur über das Unterbewusstsein. Da muss für das LR mein geliebter Schamanismus ja das reinste Teufelswerk sein.

Zu 4)
Zwar bin ich Vegetarierin und Nichtraucherin und konsumiere keine Drogen, dennoch lehne ich solche Eingriffe in meine persönliche Lebensführung ab. Solche Verbote sind bei Religionen ja nichts Ungewöhnliches, aber an so etwas würde ich mich ohnehin nur halten, wenn es mir in den Kram paßt. Selbst wenn ich dem LR beigetreten wäre, hätte ich mir mein Glas Wein an Sonntagen zu Mittagessen nicht nehmen lassen, dass ist schließlich allein meine Sache, und ich habe noch nie verstanden, warum manche Leute sich sowas von irgendeinem Möchtegern-Guru vorschreiben lassen.

Zu 5)
Ich weiß nicht viel über Gnosis, aber genug, um sie scheußlich zu finden. Gnostiker teilen die Welt streng in Gut und Böse. Die Welt, in der wir leben ist demnach die gefallene, böse Welt, alles Körperliche ist demnach schmutzig und muss überwunden werden. Diesen Askesegedanken nehmen im Mittelalter die Katharer wieder auf, eine christliche Endzeitsekte, die in radikaler Demut, Keuschheit und Armut leben wollten. Es war selbstverständlich nicht rechtens wie sie von einer Union aus Papstum und französichem Königtum als Ketzter niedergemetzelt wurden, dennoch ist mir die Lehre trotz einiger guter Elemente (Reinkarnation, Vegetarismus) höchst unsympathisch.
Gnostiker wie Katharer halten erkennen diese Welt nicht als Gottes Schöpfung an sondern halten sie für ein Machwerk des Teufels, was erklärt, warum sie durch und durch schlecht sein muss. Der Sündenfall wird als das ultimative Übel angesehen.
Ich mag mich zwar oft über den Planeten der Bescheuerten und Bekloppten beklagen, aber das ist meine sehr subjektive Wahrnehmung. Ich halte die Welt weder für die Ausgeburt erzböser Mächte noch bewerte ich den Sündenfall als übele Tat der Menschen, denn damit wird einfach nur der Eintritt in die Dualität beschrieben, der notwenig ist, damit das Universum sich selbst erkennt. So gesehen ist die Lehre des LR meiner Weltanschauung diametral entgegengesetzt.

Trotz allem gab es eine sentimentale Erinnerung, die mich bewog, auch dem LR einen Besuch abzustatten. Vor vielen Jahren, ich mochte noch ein Teenager gewesen sein, steckte ich auf der Buchmesse einen Prospekt des LR ein. Ich erinnere mich noch genau an das schlichte Emblem, bestehend aus Kreis, Dreieck und Quadrat. Schon damals überlegte ich, ob ich die Schule des goldenen Rosenkreuzes besuchen sollte, aber die Zeit war noch nicht reif.

Als Antwort auf meine e-mail an den A.M.O.R.C. erhielt ich eine Info-Broschüre nebst Anmeldeformular. Vom LR erhielt ich dagegen eine persönliche e-mail mit einer Einladung zum sechsten Abend des auf zwölf Abenden angelegten Einführungskurses in die Lehre des LR.

Besuch beim Lectorium Rosicrucianum

Am 15. April fand ich mich den Räumen des LR in der Mainzer Landstraße in Ffm ein. Die Gestaltung war hell, freundlich, für meinen Geschmack zu spartanisch, weiße Bodenfließen und helles Holz, die Stühle in mehrern Reihen zu einem Kreis angeordnet. Im Bücherschrank fand ich Bücher über Gnosis, Katharer und immer wieder den Namen des Ordengründers Jan van Rijckenborgh.
Schließlich ließ ich mich nieder und wartete, bis sich vier Personen in einen Reihe setzten, darunter der Vortragende. Hinter mir nahm der alte Herr Platz, der mich in Empfang genommen hatte und ein weiterer Besucher, alles in allem eine schlecht besuchte Veranstaltung.
Zu meinem Entsetzen las der Referent Wort für Wort monoton vom Blatt ab. “Mon dieu, die nehmen ihren Namen Lectorium ja wortwörtlich, wenn das 90 Minuten lang so geht, kippe ich vom Stuhl”.
Thema war: Die Aufgabe der irdischen Persönlichkeit Demnach die durch den Sündenfall aus der göttlichen Einheit entflohenen Menschen an das Rad der Wiedergeburt gekettet. Der Tod ist keinesfalls eine Erlösung, das Jenseits ist genauso Bestandteil der schlechten, gottfernen Welt wie das Dieseits, in dem man sich nach dem Tod für eine geraume Zeit aufhält, bis man wieder gezwungen wird, sich erneut zu verkörpern, wobei das Karma bestimmt, unter welchen Umständen man wiedergeboren wird.
Der letzte im Menschen verbliebene Rest des Göttlichen sei das Gottesfunkenatom, wer dessen Ruf folge, habe eine Chance, erlöst zu werden und in das Gottesreich einzugehen. Man könne also nicht durch Jesus Christus erlöst werden, sondern müsse selbst hart an dieser Erlösung arbeiten und einen langen, steinigen Weg dorthin beschreiten. Die meisten Menschen seien noch nicht so weit, diesen Weg auf sich zu nehmen- Nur wer zur fundamentalen Umkehr bereit sei, könne sich aus der luziferischen Welt lösen.
Zu diesem Themen waren zwei Schautafeln aufgehängt, denen ich diese Informationen entnommen habe, da ich rein akustisch dargebotene Information schwer verarbeiten kann. Desweiteren gab es noch inhaltsleeres Gefasel über Organe und Blut.
Nach einer halben Stunde war die Vorlesung zu Ende, nun sollten Fragen gestellt werden. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich so ziemlich die einzige Zuhörerin war und die anderen alle bis auf einen zu den Rosenkreuzern gehörte. Ich bekam Herzklopfen und Schweißausbrüche und wollte weg, trotzdem blieb ich sitzen. Nach langem, peinlichen Schweigen, begannen die Rosenkreuzer das Gehörte zu Erläutern und ich stellte doch ein paar Fragen. Ich war froh, als der Vortragsabend zu Ende war und nahm noch ein paar Prospekte mit.

Dieses gnostische Zeug hatte so gar nichts mit der Lehre von Giordano Bruno zu tun, der ich anhänge. Zudem machte mich eine Formulierung in der Broschüre 33 Fragen an die Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes stutzig.

Frage: “Können Angehörige der Internationalen Schule des Goldenen Rosenkreuzes gleichzeitig Mitglied einer anderen religiösen Gemeinschaft sein?”

Antwort: “Der Schüler, der nach Abschluss seiner vorbereitenden Phase den Weg des Rosenkreuzes für sich als richtig erkannt hat und diesen Weg gehen will, wird eine etwaige Bindung an eine andere religiöse Gemeinschaft lösen”

Dieses kleine Wörtchen – wird – stieß mir sauer auf, denn es nimmt die Entscheidung des Einzelnen vorweg und läßt ihm keine Wahl mehr. Sicher, wer zum Islam übertritt kann auch nicht gleichzeitig einer christlichen Kirche angehören, aber gerade dieses Monopoldenken auf den alleinigen Heilsanspruch ist mir zu wider. Für das Universum ist es doch ein Riesenspaß, sich in die bunten Gewänder der vielen Götter zu kleiden, die die Vorstellungskraft seiner intelligenten Bewohner hervorgebracht hat. Der eine Gott schließt also den anderen nicht aus. Vielfalt statt Reduktionismus heißt die Devise ;-)

Besuch beim Alten Mystischen Orden Rosa Crucis

Nur einen Tag später, am 16.April, sattete ich dem A.M.O.R.C. in Ffm-Höchst einen Besuch ab. An der Hauswand hing ein Schaukasten mit der protzigen Aufschrift Loge Rhein-Main. Das gefiel mir, es tröstete aber nicht darüber hinweg, dass die Logen-Gemächer sich über einer Tanzschule befanden, deren Lärm meine Konzentration auf den Vortrag zum Thema Monotheismus des Pharao Echnaton störte.
Hier waren weit mehr Zuhörer angereist, es mögen über 30 gewesen sein. Bis zum Vortragsbeginn warteten wir in einem Zimmer, an dessen Wände schlichte Bildnisse der astrologischen Planetensymbole hingen. “Hier bin ich richtig”, dachte ich mir. Ich beobachtete, wie sich einige Anwesende in ein Buch eintrugen und warf neugierig einen Blick hinein. Es war eine Anwesenheitsliste für Mitglieder.

Der Vortrag war weiß professioneller als das ungekonnte Vorlesen beim LR. Der Referent illustrierte seinen Text mit Dias und entspannte das Auditorium mit kurzen Musikstücken zwischendurch. Drei Stücke waren von Richard Wagner (Lohengrin, Parsifal, Götterdämmerung) und ich schmunzelte: “Oh die schleimen sich aber bei mir ein mit der Musik” :-)
Zudem gab es noch kleine Vorstellungsübungen. Diese Art der Vortragsgestaltung war auch in dem oben genannten Buch von W. Frietsch geschildert worden. Ich hätte den Vortrag weit mehr genießen können, wenn mir nicht just an diesem Tag, mein Darm Probleme gemacht hätte. Das Referat war mit zwei Stunden viel zu lang. Die anschließende Fragerunde erlebte ich nicht mehr mit, ich eilte auf die Toilette und trat dann den Heimweg an.

Alles in allem hatte es mir beim A.M.O.R.C wie erwartet weit besser gefallen als beim LR. Der A.M.O.R.C führte seine Tradition zurück auf die über Griechenland ins Abendland gekommenen ägyptischen Mysterien. Bibelgeschichten gehören zwar auch zur Tradition aber eben nur als gleichberechtigte Mythologie neben anderen Mythologien. Na ja, das habe ich mir zumindest aus den Informationsbrocken zusammen gereimt.
Ich wollte nichts überstürzen, Gut Ding will Weile haben, deshalb wollte ich mindestens noch den Vortag am 10. Mai über die Initiationsstufen abwarten, bevor ich eine Entscheidung über meine Mitgliedschaft fälle, denn immerhin verlangt der Orden eine Aufnahmegebühr von 40€ und einen Monatsbeitrag von 31€, was für mich viel Geld ist.

Der Schock

Es ist immer ratsam neben den Eigeninformationen sekundäre Quellen in eine Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Da mir das LR mehr Angriffsfläche bot, suchte ich im Internet nach Meinungen über das LR. Ich fand einen 174 Seiten langen Text von LR-Aussteigern und musste erfahren, dass das Lectorium die Kriterien für eine Sekte erfüllte.

Hier ist der link zu dem Text: Demaskierung einer Sekte – Dossier über das Lectorium Rosicrucianum
Es handelt sich dabei um eine Textsammlung der Erlebnisberichte ausgestiegener Lectorianer, die teilweise 20 Jahre lang Mitglied gewesen sind, bis es ihnen dämmerte, welch bösen Schabernack sie aufgesessen sind.

I.
Wer Schüler werden will muss eine Vorbereitungsphase durchlaufen, in der er langsam an die Lehre herangeführt wird. Dem Neophyten wird natürlich nicht verraten, was ihn später erwartet. Die Leitung geht davon aus, dass die Gehirnwäsche bis dahin so gut gewirkt hat, dass jeder bereit ist, eine haarsträubende Verpflichtungserklärung zu unterschreiben.

vorbereitendes Schülertum
Es beginnt mit den 12 Einführungsabenden, deren einen ich besuchte. Die festgeschriebenen Texte werden vorgelesen, damit alles zentralistisch gesteuert bleibt und die Vortragenden keine Abweichungen erzählen. Hinterher kann der Text für 1€ pro Thema erworben werden.
Außere Konsequenzen im Lebenswandel werden noch nicht verlangt.
Schon zu dieser Zeit sollen jedoch über jeden Interessenten Informationen an die Zentrale weitergegeben werden. Je nach Region ist die Hauptniederlassung in Bad Münder, Birnbach, Calw zuständig. Die veranstaltenden Rosenkreuzer werden angehalten, die Interessenten in Gespräche zu verwickeln und so mehr über deren Lebensumstände, Partei- oder Konfessionszugehörigkeit herauszufinden.

Probeschülertum
Wen der Einführungskurs überzeugt hat, meldet sich als Probeschüler an. Vor der Zulassung muss ein sehr interrogativer Fragebogen ausgefühlt werden, in dem u.a. der amtliche Nachweis eines Kirchenaustrittes verlangt wird.

Jetzt werden erste Konsequenzen gefordert:

  1. Lacto-vegetarische Ernährung
  2. Verzicht auf Tabak, Alkohol, Drogen, Narkotika
  3. Verzicht des Tragens von Pelzen, Leder oder Federn
  4. keiner esoterischen, politischen oder kirchlichen Gemeinschaft angehören

Die ersten drei Punkte mögen sogar sympathisch klingen, allerdings haben Vegetarismus und Pelzverbot wenig mit Animal Rights zu tun sondern bedeuten wahrscheinlich eher einen Ekel vor dem Animalischen. Der Begriff *Natur* wird von Lectorianern als Schimpfwort benutzt, denn von der irdrischen Natur möchte man sich ja gerade lösen. Deshalb ist das ethisch vertretbare Sammeln von abgelegten Federn, wie ich es gern tue, sicher auch ganz böse.
Besonders intolerabel finde ich den letzten Punkt, auch wenn er sich aus der LR-Lehre zwangsläufig ergibt. Esoterik ist für das LR böser Quatsch, weil nur ihre Lehre die einzig richtige ist und Partei- oder Kirchenarbeit binden zu sehr an die zu überwindende Welt des Bösen.
Mit den ersten zwei Punkten hält das LR nicht hinter dem Berg. Wer sich für das Probeschülertum entscheidet, weis also, was auf ihn zukommt.
Schon in dieser Phase wird der Neophyt angehalten, regelmäßig an den Zentrumsdiensten seines Ortsverbandes (dreimal im Monat) teilzunehmen und mindestens sechs Wochendzusammenkünfte in der zuständigen Hauptniederlassung zu besuchen.

In einem der Texte werden noch mehr Konsequenzen gefordert, aber die sind wohl gelockert worden, da sie mit einer modernen Lebensführung unvereinbar waren, dennoch beweisen sie, welchen Geistes das LR ist:

  1. Absoluter Verzicht auf Fernsehen
  2. moralisch hochstehende Lebensführung
  3. Vollkommene Treue gegenüber der Schule sowohl in Wort und Schrift als auch in privaten Handlungen
  4. Bereitschaft alles zu tun, um der Geistesschule zu dienen

Weiter heißt es:
“Wir halten es für möglich, dass sich einige durch diese elementare Forderung forciert fühlen. Sollte es bei ihnen der Fall sein, dann beweist es, dass zwischen ihnen und dem Pfad der Bruderschaft noch Spannungen bestehen. Es ist logisch, dass die Schwierigkeiten nicht vom Lectorium Rosacrucianum, sondern von ihnen selbst aufgelöst werden müssen”

Der richtige Hammer kommt aber erst bei der nächsten Stufe.

Bekennendes Schülertum
Mittlerweile ist der Schüler schon so tief in das LR verstrickt, hat durch den erheblichen Zeitaufwand vielleicht schon frühere Kontakte verloren und ist dem grotesken Glauben und dem elitären Gefühl ein Außerwählter für die Erlösung zu sein, so dass er sich ein Leben ohne LR nicht mehr vorstellen kann. Nur ist zu erklären, dass sie alle einen hahnbüchenen Vertrag unterschreiben und befolgen.

Auswahl aus den 33 Punkten der AKTE DER VERBINDUNG

  1. Der bekennende Schüler verpflichtet sich zu absolutem Gehorsam gegenüber der Geistesschule und ihrer Leitung.
  2. Der Schüler soll nicht Zaudern, die Selbstverleugnung nach Körper und Seele in Vollständigkeit zu durchleben
  3. Der Schüler soll große Mäßigkeit in seiner Ernährung walten lassen. Die Mahlzeiten müssen, was Liebe und Fürsorge bei der Zubereitung betrifft, höchsten Ansprüchen genügen
  4. Der Schüler soll auf Sauberkeit des Körpers stets großen Wert legen. Durch tägliche Pflege muss der Körper einem großen Reinheitsgrad entsprechen
  5. Ein gepflegtes Äußeres soll hohen Anforderungen entsprechen. Guter Geschmack soll entsprechend angewandt werden
  6. Die direkte Umgebung des Schülers, seine Wohnung, haben ebenfalls durch rechte Pflege und gutem Geschmack von seinem hohen Niveau Zeugnis abzulegen
  7. Unter keiner einzigen Bedingungen soll der Schuler Anzeichen von Zorn in Wort, Gedanken oder Tat geben.
  8. Unruhe ist immer Seelenkrankheit. Unruhe und ihre Schwester, die Angst, entwickeln sich stets durch astrale Beeinflussung. Diese wird aus Mangel an Glaubensvertrauen geboren.
  9. Ein freudiger und absoluter Optimismus soll ein unerläßlicher Seelenzustand sein. Sprühende Lebendigkeit und Freudigkeit sind eine unbedingte Forderung.
  10. Der Schüler verpflichtet sich von innen heraus zu einer allerhöchsten Pflichterfüllung umfassend Körper, Seele und Geist.
  11. Das Gedankenleben muss täglicher Kontrolle unterworfen werden. Durch unreine Gedanken wird der unheilige Schöpfungsdrang dynamisch gemacht
  12. Für den Schüler dürfen keine sexuellen Probleme bestehen. Sexualität ist ein astraler Zustand, der durch Seelenwachstum überwunden werden muss. Sexualität soll druch die neue Seelenbeschaffenheit bekämpft werden und anhand biblischer Gesetze durch eine hohe Moral binden. Dann wird er zu seiner Zeit der Sexualität entsteigen
  13. dreimal täglich nach Vorschrift beten

MON DIEU!!!

Absoluter Gehorsam, Reinheits- und Ordnungszwang, rigide Gedankenkontrolle, Verbot von Gefühlen wie Zorn, Angst, Ekel vor Sexualität – na wenn das nicht das Erbrochene eines Zwangsneurotischen Geistes ist. Und das ganze wird dann als Heilsweg zur Erkösung verkauft. Bleibt die Erleuchtung aus, kann es nur an der Unredlichkeit des Schülers liegen. Der verfällt in Schuldgefühle und versucht noch inbrünnstiger die Verpflichtungen zu befolgen, hofft irgendwann doch noch zur Gotteserkenntnis vorzudringen und vergeudet doch nur sein Leben an den falschen Heilsweg.

Wer nicht spurt wird degradiert oder gar ausgeschlossen, für den gläubigen Schüler eine Katastrophe.

Der bekennende Schüler und auch die höheren Grade Höhere Bewusstseinschule, Ecclesia, das Goldene Haupt müssen einmal im Moment über ein Wochenende an einer Zentrumskonferenz teilnehmen. Dabei werden jedoch keineswegs bestimmte Themen besprochen und diskutiert, vielmehr besteht das ganze Wochenende aus Tempeldiensten, eine Art einschläfernder Gottesdienst, der so einlullend wirkt, dass die Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigt wird.
Das Zentrum soll während des Wochenendes nicht verlassen werden. Das Schrecklichste ist jedoch die Unterbringung in Schlafsälen mit 20 bis 30 Personen, Grusel.
Natürlich müssen die Mitglieder für die Konferenzen eine Obolus von ca. 60€ bezahlen und werden regelmäßig zu Spenden angehalten, um die man sich nicht drücken kann. Der offizielle Mitgliedsbeitrag mag nur 20€ im Monat betragen, aber am Ende transferiert man doch sein Vermögen in die ganz ungeistige Kasse der Sekte, Verzeihung, Geistschule.

Jan van Rijckenborgh

Er gründete das Lectorium 1924 als eine Abspaltung der Rosenkreuzer-Gemeinschaft, die wiederrum 1908 von Max Heindel, einem Schüler Rudolf Steiners gegründet worden war.
Bis heute gilt dieser Herr, der 1968 verstarb, als der große Meister und die Lektüre seiner Schriften ist Pflicht. Dabei verzapft der Meister einen solchen Unsinn, dass sich die Leitung des LR gezwungen sah, seine Bücher öfter umzuschreiben. Es ist aber auch peinlich, dass der für 2001 prophezeite Weltuntergang nicht eingetreten ist. Zudem wollte man nicht die Anerkennung als gemeinnützigen Verein durch entgleisende Äußerungen gegenüber Homosexuellen gefährden.

Laut Herrn van Rijckenborgh leben im Erdinneren angeblich hochentwickelte Menschen. Diese Story habe ich schon aus der rechten Esoterikecke gehört.
Die Lamaisten in Tibet gelten als böse Magier. Tibet sei ein Bollwerk erdgerichteter Kräfte. Sind dann chinesiche Rotarmisten die Erlöser der Menschheit? Die vorhergesagten Feuererscheinungen blieben auf jeden Fall aus.
Dann erzählt er auch noch einen physikalischen Unsinn, dass einem die Schädeldecke aufspringt.
Die Schwerkraft werde durch das Magnetfeld der Erde verursacht.
Die Galaxien im Sternbild Cygnus werden als Nebelflecken bezeichnet, die mit 480.000 km pro Sekunde durchs All saußen. Da streckt der gute Albert zu Recht die Zunge raus.
Das beste kommt noch. Der Großmeister behauptet, unsere gute, alte Sonne strahle weder Licht noch Wärme aus!!! In Wirklichkeit zieht das Magnetfeld der Erde aus dem Magnetfeld der Sonne die Kräfte, die wir als Licht und Wärme kennen – oder so ähnlich. Das meisterliche Geschreibe ist so wirr, dass es kaum zu verstehen ist.

Ich denke das reicht, um die Geistesschule des Lectorium Rosicrucianum ad absurdum zu führen. Wer noch mehr erfahren will, kann sich die oben verlinkte Quelle zu Gemüte führen. Nur einen Punkt möchte ich noch herausgreifen, weil er mich betrifft.

Krebs – Insignium des Versagens

Wer an Krebs erkrankt ist selber Schuld. Der falsche Heiland van Rijckenborgh schreibt:

Die Krebswucherung ist die verzerrte Wiederspiegelung, die blutige, qualvolle und überriechende Phantasie eines neuen Tempelbaus. [...] Wenn du Jesus Christus nicht verstehen willst, so wird der Krebs es dich lehren

Krebs gilt als Ergebnis einer nicht vollzogenen Transfiguration. Der Krebskranke war taub gegenüber dem Ruf des Gottesfunkenatoms nach der radikalen Umkehr, nach der Abkehr vom bösen, irdischen Leben, so dass als Abfallprodukt die Krebswucherung entstand. So oder so ähnlich ist die Auffassung des netten Großmeisters. Das wirre Geschreibe ist kaum zu entschlüsseln.
Als Krebskranke wäre ich als Lebensversagerin also gar nicht als Schüler aufgenommen worden. Ach übrigens finden Gruppentreffen zur sozialen Kontrolle auch in den Wohnungen der Schüler statt, um Fernsehgeräte, verbotene Bücher, Federn und dergleichen aufzuspüren. Was für ein Wahnsinn.

Auch wenn ich dem LR von vorneherein ablehnend gegenüberstand, so war ich über diese Enthüllung doch sehr erschüttert. Wie nah ich einer Sekte gekommen bin. Als HSP habe ich zwar gemerkt, dass etwas nicht stimmt und ich mich besser fernhalte, aber ich kann gut verstehen, dass man dem Lectorium in die Falle geht und so schnell nicht wieder herausfindet.

Über den AMORC habe ich nichts vergleichbares gefunden. Bisher deutet nichts daraufhin, dass der AMORC seine Schüler ähnlich versklavt. Dennoch fäbrt die Enthüllung des LR als Sekte auch auf den AMORC ab. Ich frage mich nun, ob es überhaupt eine wirkliche Geistschule gibt, die authentisches Wissen vermittelt, das sonst nicht zugänglich ist, oder ob das alles nur Hokospokus ist.
Von meinem Plan, vielleicht dem AMORC beizutreten, habe ich vorerst Abstand genommen. Wegen meines niedrigen Energiepotentials traue ich mir nicht zu, regelmäßig Studienmaterial abzuarbeiten, praktische Übungen zu machen und Vorträge zu besuchen. Ob ich zum nächsten Vortrag am 10.Mai gehe, weiß ich noch nicht.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet.

Post scriptum:

Mitte Juni erhielt ich vom LC eine Einladung für einen ganztägigen Besuch in einem der berüchtigten Konferenzzentren des LC in Birnbach. Das Zentrum trägt den hochtrabenden Titel Christianopolis.
Thema des Tages war: Faszination Fantasy oder was ist Realität?

Das Thema ist sehr geschickt gewählt, um damit eine bestimmte Klientel anzulocken. In dem Prospekt heißt es:

Warum übt Fantasy-Literatur in unserer Zeit eine so große Faszination aus? Warum ist “Harry Potter” das weltweit meist gelesene Buch der letzten zehn Jahre?”

Im Begleitschreiben wird der andere Fantasy-Klassiker “Herr der Ringe” erwähnt.

Hier bedient man sich also der sehr beliebten und unverfänglichen Fantasy-Romane, um neue Mitglieder anzulocken und im Indoktrinations-Zentrum beeinflussend auf sie einzuwirken.
Die ganze Einladung wirkt an sich sehr sympathisch und Interesse weckend, doch wehe dem, der sich in die Höhle der Sekte begibt.
Dafür scheut man weder Geld noch Mühe. Im Ausflug sind Mittagsbuffet und Nachmittagskuchen enthalten, natürlich wird auch durch das Gebäude geführt und eine Teilnahme am Tempeldienst ist vorgesehen.
Das alles ist wohlgemerkt kostenlos für den Teilnehmer.

Ich hatte mir überlegt, ob ich die Einladung annehmen sollte, um mir das ganze näher anzusehen und weitere Informationen zu sammeln, aber das war mir dann doch zu anstrengend.

Der Beitrag wurde am Freitag 2. Mai 2008 um 19:06 veröffentlicht und wurde unter Persephones Perspektive abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

11 Kommentare

  • gigigigi sagt:

    liebe persephone,

    dein beitrag ist sehr gut gschrieben und rescherschieret. und ich finde,d aß du richtig empfindest. war selber 12 jahre beim lr und kann alles bestätigen. letztendlich arbeitet diese gruppierung mit der typischen schwarz-weiß einteilung und somit mit angst. d.h. sie wiegt einem in sicherheit den richtigen weg gefunden zu haben, aber wenn du nicht mitmachstbist du verloren. .. das hat für mich nichts mit heil zu tun…

    dir alles gute und verlasse dich weiterhin auf deinen riecher und prüfe alles!
    liebe grüße
    gigi

  • PersephonePersephone sagt:

    Liebe Gigi,

    vielen Dank für Deine Zeilen. Mir ist meine Unabhängigkeit sehr wichtig, deshalb habe ich ein natürliches Misstrauen gegen Gruppen jeglicher Art, das hat mir geholfen zu erkennen, dass mit dem LR etwas nicht stimmt.
    Du kannst stolz auf Dich sein, denn es ist schwer, sich nach so vielen Jahren aus dem LR zu lösen. Alles Gute wünsche ich Dir auf Deinem weiteren Weg.

  • archiarchi sagt:

    liebe persephone
    tja so ist das mit der wahl – und wahrlich, gruppen bergen stets eine gewisses überraschungspotential
    beim amorc kannst du aber – unerkannt von jeglichen gruppen – jahrelang auch für dich allein studieren und jederzeit deinen hut nehmen (ich selbst kenne leute, die nach 25 jahren sich mit einem dreizeiler verabschiedet haben – c’est ca) –
    eine eigene entscheidung kann dir diese info allerdings nicht abnehmen – c’est la vie…
    archi

  • PersephonePersephone sagt:

    Hallo Archi,

    Danke für Deinen Hinweis. Deine Aussage deckt sich mit meiner bisherigen Beobachtung. Noch kann ich mich nicht für einen Beitritt zum AMORC entschließen, aber wahrscheinlich werde ich wieder zu eine der offenen Veranstaltungen hingehen.

  • GerdaGerda sagt:

    Hallo Persephone,

    höre auf Deine Innere Stimme. A.M.O.R.C. mag auf den ersten Blick weltoffener und zwangloser erscheinen. Aber ist es wirklich so? Um dort “weiter zu kommen”, musst Du letztlich für Seminare, Symbolkurse, Initations- und andere Spenden, Ritualkleidung und gesonderte Beiträge der Pronaoi, Logen u.a. erheblich mehr zahlen als den monatlichen Beitrag von € 31,50.

    Auch werden die Zwänge sich automatisch einstellen, wenn Du erst eine Zeit dabei bist und erkennst, dass Du für Deinen Entwicklungsfortschritt dann eben doch diese oder jeneZugeständnisse machen musst. Ich möchte da nicht ins Detail gehen. Ich habe einige Jahre dazu gehört und weiß ein wenig, wovon ich rede. Du wirst ihnen letztlich nie etwas vorwerfen können, denn sie haben Dir stets alles frei gestellt. Es heißt dann, dass Du ein Angebot bekommen hast. Dieses kannst Du wahrnehmen, musst es aber nicht. Tust Du es nicht, trittst Du auf der Stelle und finanzierst dann lediglich den Orden als solches. Da wir alle “Eins” sind, wirst Du das “natürlich” verschmerzen.

    Gehirnwäsche findest Du jedenfalls auch dort. Die Manipulation der Mitglieder findet im Verborgenen statt. In den Monographien, die sich nicht an Dein Oberbewusstsein (quasi Deine äußeren Sinne und Deinen Verstand) richten sollen, sondern Dein Innerstes erwecken sollen, befindet sich die Manipulation sozusagen “zwischen den Zeilen”. Du nimmst es nicht wirklich wahr.
    Während der Initiationen, die Du überwiegend in Deinem Heimsanktuarium ausführst, sind Dir genaue Texte, z.B. Anrufungen, vorgegeben. Du ahnst wirklich nicht, was sie bedeuten und auch verursachen. Aber jeder halbwegs “ahnende” Mensch kommt schnell dahinter, dass sich diese Rituale in Richtung Beschwörung (und also auch in Richtung Zauberei/ Magie) hin bewegen. Du wirst nach und nach an diese Dinge gewöhnt und findest es am Ende nicht wirklich ungewöhnlich, dass Du z.B. einen Bannkreis um Dich herum imaginierst oder Deine Ritualgegenstände durch eine Zeremonie weihst.

    Die Vorgehensweisen werden im Laufe der Zeit – und entsprechend Deinem Entwicklungsstand – immer “abgefahrener”. Und, da Du Dich in diesem Kreis bewegst, kann es sogar eine Sucht nach diesem außergewöhnlichen Erleben verursachen, die Dich “gefangen nimmt”. Und ich verspreche Dir, dass sie wirklich nichts auslassen, was im Rahmen einer professionellen magischen Ausbildung so zum Standard gehört. Allerdings erreichst Du diesen Standard nur im Gleichklang mit Deiner persönlichen Entwicklung und Reife, die den rosenkreuzerischen Idealen natürlich entsprechen muss. Dazu gehört z.B. Reinheit in Deinem Denken und Handeln, eine besondere Hingabefähigkeit und Aufopferungsbereitschaft. Machst Du keine Fortschritte, so liegt es selbstverständlich an Dir.

    Einen krebskranken Menschen nicht aufzunehmen, dass würde den humanitären Grundlagen des Ordens sicher völlig widersprechen. Andererseits lernst Du, dass Du aufgrund des Karma, das Du in Deinen Vorleben aufgebaut hast, Deine “Schuld” immer abzahlen musst. Gott ist immer gerecht. “Er” lässt Dich frei entscheiden, aber er nimmt Dir Deine “Zeche, die Du zu zahlen hast” keinesfalls ab. So kann es sein, dass eine schwere Krankheit Deiner Entwicklung dienen soll oder die Zeche für Taten aus einem Deiner vorherigen Leben ist. Da Du großen Einfluss auf Deine Entwicklung hast, entscheidest Du Dich für die Krankheit quasi selbst. Das ist schwer zu verstehen und wirkt zunächst menschenverachtend. Am Ende läuft es aber auf diese “Logik” hinaus.

    Bei A.M.O.R.C. kommst Du langfristig ohne einen wahren Glauben an Reinkarnation, an ein Christus- Bewusstsein und gnostische Zusammenhänge nicht klar. “Freiwillig” wirst Du auch irgendwann den Fernseher ausschalten und zum Vegetarier werden. Es ist einfach so. Aber sie sagen es Dir nicht am Anfang. Und natürlich “schleppen sie” auch gerne – und wenn es sein muss jahrzehntelang – beitragszahlende Deppen mit sich herum, die den Kern der Lehren niemals erfassen werden und ab einem gewissen Punkt schlichtweg vor der Tür stehen gelassen werden, ohne dass sie es merken.

    Manchmal scheint mir, die doch recht schnell erkennbare Struktur des Lectorium als Sekte ist auf seine Art “ehrlicher” als die sehr viel mehr “verschleiert” daher- kommende Aufmachung des A.M.O.R.C.. Im Prinzip steckt ohnehin dasselbe Gedankengut dahinter. Dazu zählen auch andere Orden, wie z.B. der O.T.O. oder die Fraternitas Saturni. Dass der Gründer des A.M.O.R.C., Dr. Harvey Spencer Lewis, Mitglied des O.T.O. war, kannst Du auf der Website Ordo Summum Bonum nachvollziehen. Vielleicht bekommst Du da auch einen Eindruck, wie sehr letztlich diese Orden eine Einheit bilden. Sie suchen aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausrichtungen eine größtmögliche Mitgliederstreuung zu erfassen. Irgendwas passt also auch auf Dich, wenn Du einmal so weit bist, Dich für Esoterik zu interessieren. Sogar die Druiden, Wiccas und Freimaurer kannst Du noch in diesen Kochtopf werfen. Es ist alles dieselbe “Grundsubstanz”. Jene, die am meisten leugnen, haben entweder keine Ahnung oder die Strippen in der Hand. Wenn der Großmeister für den deutschsprachigen Raum, Maximilian Neff, behauptet, dass A.M.O.R.C. der einzige echte Rosenkreuzer- Initiatenorden ist, so meint er natürlich, dass sie überhaupt die einzigen Rosenkreuzer sind, die aufgrund einer langen Initiationskette sich als solche benennen dürfen.

    Wenn Du einmal verfolgst, welche Auseinandersetzungen innerhalb und zwischen den einzelnen Ausläufern der Rosenkreuzerverbindungen bestehen, wie sie sich streiten, ob und durch wen eine fortlaufende Kette der Berechtigungen gegeben ist oder nicht, dann kannst Du schon die Lust verlieren, Dich so einer Gesellschaft überhaupt anzuschließen. Mich haben bereits die oberflächlichen Informationen über solche Auseinandersetzungen am Sinn und Zweck dieser Orden zweifeln lassen. Dieses Gehabe widerspricht komplett dem, was das “wahre Rosenkreuzertum” eigentlich darstellen soll. Hier wurde und wird “Krieg geführt”, auf realer und astraler Ebene.
    Und wenn Dir andererseits dann aufgeht wie sehr sie am Ende doch miteinander verbunden sind, dann schwant Dir überhaupt nichts Gutes mehr dabei.

    Für mich wurde im Laufe der Zeit jedenfalls deutlich, dass ich es nicht mehr mit meinem Wunsch auf persönliche Freiheit vereinbaren kann, wenn ich Rituale durchlebe und mitmache, deren wahre Bedeutung mir nicht gesagt werden. Wenn Auswirkungen auf meine Seele und mein Innerstes stattfinden, ohne dass ich zuvor die Chance habe, ein JA oder Nein dazu zu sagen. Wenn ich eine Verbindung eingehe mit kosmischen Kräften, ohne dass ich über die Auswirkungen einer Anrufung wirklich einen Überblick habe.

    Ich würde das Ganze gerne ins Lächerliche ziehen, aber das ist es nicht. Die Verbindung zu kosmischen Kräften, das “Wie oben so unten”, es funktioniert.

    Ich war trotz meiner anfänglichen Überzeugungen am Ende nicht wirklich sicher, dass ich “bei den Guten” gelandet bin. Ich möchte sicher gehen, dass ich meine Energien nicht zugunsten “der schwarzen Seite der Macht” vergeude.
    Normalsterblichen wird es nicht gelingen, derart hoch in der Hierarchie dieser Orden aufzusteigen, um zu sehen, wer am obersten Tischende eigentlich sitzt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch einige der höheren Ordensmitglieder des A.M.O.R.C. bzw. T.M.O. sich sehr verwundern würden, wenn sie um die wahren Geheimnisse wüssten.

    Ich jedenfalls halte mich an die Regel des Ordens, dass Du die wahren Geheimnisse ohnehin nur in Dir selbst entdecken kannst: “Erkenne Dich/ Dein Selbst.” Und Du wirst Gott erkennen.
    Für diese Reise in mein Innerstes habe ich mich gewappnet, ohne dass ich einen dieser Rosenkreuzerorden brauche.
    Ich lehne es künftig ab, einen Egregor eines Ordens zu stärken, dessen wahre “Ausgeburt” mir jahrelang verborgen bleibt.

    Grüße
    Gerda

  • PersephonePersephone sagt:

    Hallo Gerda,

    habe vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über den AMORC.
    Ich bin dem AMORC bisher aus dreierlei Gründen nicht beigetreten:

    1. Ich könnte mir den Monatsbeitrag nur unter Entbehrungen, also Einsparungen an anderer Stelle leisten, die mir weh tun würde, z.B. weniger Bücher kaufen.

    2. Es stört mich, dass das Lehrmaterial nur geliehen ist und bei Austritt zurück gegeben werden muss.

    3. Habe ich beim geselligen Beisamensein vor den Vorträgen Gespräche gehört, in denen Andeutungen gemacht werden über Hierarchie, praktische Übungen und Prüfungen, die man bestehen muss. Ich habe Bedenken, dass ich nicht genug Energie aufbringen kann, die für das Selbststudium nötig ist.

    Viele Dinge, die Du beschreibst habe ich mir in etwa so vorgestellt. Der Amorc macht ja kein Geheimnis aus seinem Logensystem und das beinhaltet, dass einem die Geheimlehre des Ordens nur Grad für GRad offenbart werden. Wenn man allerdings keine Chance hat, die höchsten Grade zu erreichen, ist das unfair.

    Magie und abgefahrene Rituale finde ich sehr ansprechend. Ich bin vermessen genug, mich auf so etwas einzulassen. Ich bezeichne mich ohnehin als Hexe und für Esoterik interessiere ich mich sowieso..
    An Reinkarnation und Karma glaube ich auch, auch daran, dass Krankheiten eine Botschaft bzw. Lektion beinhalten und man die Konsequenzen seiner Handlungen tragen muss. Vegetarierin bin ich mein Leben lang und TV schaue ich nur, wenn ich nichts besseres zu tun habe.
    Nach einiger Übelegung bin ich dem gnostischen Gedankengut auch nicht mehr so abgeneigt wie am Anfang, allerdings müsste ich damit noch genauer beschäftigen, um es zu beurteilen.

    Ach Gerda, es tut mir leid, aber es ist beinahe so, dass mich Deine Ausführungen noch mehr verlocken im Amorc Mitglied zu werden, wären da nicht die aufgelisteten Punkte und mein Einzelgängertum, das mich nur schwer Gruppen anschließen läßt. Denn eines ist klar, und da gebe ich Dir vollkommen Recht, es herrscht natürlich Gruppenzwang, man soll sich für den Orden enagieren, Aufgaben erfüllen und bekommt sein Lernpensum und Inhalte vorgegeben ohne den vollen Durchblick zu erhalten. Andererseits geht man ja gerade deshalb in einen Orden und alleine kann man nicht vollbringen, was ein ganzer Zirkel vermag.

    Wenn ich Deine Schilderungen des AMORC mit dem LC vergleiche, dann unterscheiden sie sich stark und der AMORC ist mir nach wie vor viel sympathischer. Allerdings finde ich es auch blöd, dass sie untereinander streiten, wer die wahren Rosenkreuzer sind, was nicht gerade für ihre menschliche Reife spricht und beweist, auch Rosenkreuzer sind nicht vollkommen.

    Ich habe zwar nicht vor, in nächster Zeit Mitglied zu werden, aber sag niemals nie.

  • LuciLuci sagt:

    Hallo Persephone, es sind sehr interessante Dinge, die du da zum Thema Rosenkreuzer enthülst. Doch um bei der Wahrheit zu bleiben und die Wissenschaftlichkeit deiner Aussagen zu unterstreichen, solltest Du den hier Anwesenden auch sagen wie häufig Du bei “den Rosenkreuzern” in Frankfurt auf der Mainzer Landstraße warst und wie interessiert Du teilgenommen hast.

    Ist es nicht richtig, dass Du nur einmal an einer einzigen Veranstaltung teilgenommen hast – ganze 90 Minuten sind somit die Basis Deines Wissens, bravo! Und zugehört hast Du auch nicht, denn Du warst mit Dir und Deiner Freundin mehr beschäftigt als mit dem zuhören. Ok, das ganze hätte vielleicht lockerer ablaufen können. Aber die Vortragenden sind Menschen wie Du und ich, keine Entertainer und Schauspieler, siegaben ihr bestes Das ist zu akzeptieren.

    In den besagten 90 Minuten hast Du Dinge gehört, die nicht in Dein Weltbild passten. Du hast Antworten gehört auf Fragen, die Du niemals gewagt hättest zu stellen. Natürlich tut das Deiner Seele weh. Wenn Du noch ein ige Abende zugehört hättest und gefragt hättest, wären Dir die einzelnen Puzzle-Steine plötzlich als ein Bild erschienen.

    Du suchst irgendeine okulte Vereinigung – wie aus Deinen Fragen und Bemerkungen zu erhören war. Was glaubst Du was Du finden wirst? Du urteilst, ohne zu Wissen. Was Du gelernt hast ist Bücherwissen. Angewendet hast Du dein Wissen noch nie – Scham? – Angst? – Unsicherheit? – ich habe es gemerkt!

    Dein Weg wird noch einige Erkenntnisse für Dich bringen, die sehr weh tun – aber, sei getrost, Du lernst.

    Ach ja , Du wirst Dich fragen woher ich Dich kenne. Ich saß im Vortrag des Lectorium Rosicrucianum in der Mainzer Landstraße direkt neben Dir, aber Du hast mich nicht beachtet.

    Eine Bitte an all die anderen lieben Schreiber – egal welcher Richtung Ihr angehört – der Kern des Glaubens ist immer der gleiche. Hüpft nicht gleich auf jedes Thema was Euch vorgeworfen wird. Urteilen heißt auch teilen und trennen. Und so laßt Ihr Euch immerwieder von dem trennen was Ihr eigentlich sucht. Seit autonom, Leute wie Persephone versuchen Meinung zu machen, seit frei und fragt Euer Herz.

    Herzlichst Luci

  • PersephonePersephone sagt:

    @Luci:

    Du kommst Dir wohl besonders schlau vor!
    Entweder verwechselt Du mich mit jemanden oder Du tischst hier eine Lügengeschichte auf.
    Du gibst hier vor, ganz viel über mich zu wissen, dabei weißt Du gar nichts. Weder war ich mit meiner Freundin bei dem Vortrag, noch habe ich nicht zugehört.
    Du schreibst hier in unerträglicher Arroganz und von oben herab – ist das die Art und Weise, wie das Lectorium mit Kritikern umgeht?
    Kein einziges sachliches Argument hast Du für das Lectorium vorzubringen, nicht mal einen (positiven) Erlebnisbericht stellst Du meinen Ausführungen entgegen. Nein, es geht Dir allein darum, die Person der Kritikerin lächerlich und unglaubwürdig zu machen.
    Besonders erbärmlich wird es dort, wo Du genau zu wissen glaubst, was in meinem Kopf vorgeht, welche Motivation ich habe, wie mein Weltbild beschaffen ist und welche Fragen ich nicht zu stellen wage. Hat das LR Dich so erleuchtet, dass Du telepathische Kräfte entwickelt hast? Falls ja, kann ich Dich beunruhigen. Sie funktionieren nicht.
    Ich lasse Deinen Kommentar hier als Mahnmal stehen, denn Deine Reaktion ist genau die, die man bei einer Sekte auf Kritik erwarten würde. Danke sehr für die Bestätigung.
    :blub:

  • RavenRaven sagt:

    Ich habe schon von imaginären Freunden gehört, aber fürgewöhnlich existieren diese eher in der Vorstellung von Kindern. Dass es auch Fälle gibt, wo sich jemand Freundinnen bei unbekannten Personen einbildet, höre ich jetzt zum ersten Mal. :lol:

    Ich bin auch immer wieder erstaunt, was Leute über Persephone aus einem Blog-Eintrag alles zu wissen glauben, was nicht einmal ich als jahrelange beste Freundin weiss. Oder Persephone selbst. Bemerkenswert, dass Telepathie jetzt auch schon übers Internet funktioniert.

    Aber wenn ich lese, für wie überlegen Luci sich selbst und ihr Wissen – worüber und woher auch immer, denn bequemerweise bleibt sie jeglichen Beweis schuldig – hält, ist Omnipotenz nur der nächste logische Schritt.

    Wer wirklich weise ist, hätte es wohl nicht nötig, dies derart arrogant und von oben herab heraushängen zu lassen. Schon gar nicht, bloß weil eine fremde Person auf ihrer persönlichen Website – eine von Millionen im Web – ihre negativen Erlebnisse mit zwei Organisationen schildert, denen der Kommentator angeblich nicht einmal angehört.

    Manche Themen ziehen schon ein paar seltsame Gestalten an…

  • PersephonePersephone sagt:

    Auf Grund einer Flut von Klugscheißer-Kommentaren, die von der bescheidenen Intelligenz ihrer Schreiber zeugen und der Besessenheit, mich von oben herab belehren zu wollen und dabei meinen Eintrag aus Prinzip nicht verstehen wollen, wird die Kommentarfunktion für diesen Eintrag geschlossen.
    Offenbar habe ich mit meinem Bericht über das Lectorium Rosicrucianum so ins Schwarze getroffen, dass gewisse Leute, sich gezwungen sehen, meine Person zu verunglimpfen, weil sie offenbar außer Nörgelei kein einziges Gegenargument zu äußern im Stande sind und sie dabei nicht mal eigene Worte finden, sondern meinen Stil kopieren müssen. Aber was will man erwarten von Menschen, die ein auf einer Fan-Convention aufgenommenes Spaßfoto (Voldie und Deatheater) für den Ausdruck von Sektentümmelei halten. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die mich wie eine Übermutter vor den Gefahren der Rosenkreuzer warnen wollen, als könnte ich nicht selbst entscheiden, was ich tue ….
    und so weiter und so fort. :teufel:
    Sollten diese Charaktere für die oben beschriebenen Organisationen repräsentativ sein, dann tut es mir für die Rosenkreuzer leid.
    Ich staune immer wieder darüber, wie viele dialogunfähige Leute sich im Internet tummeln und als besserwisserische Nörgelkasper in Foren oder Blogs einfallen, dabei geflissentlich den Inhalt eines Textes ignorieren und dafür ihre eigene Schlechtigkeit sowohl in den Text als auch in den unbekannten Verfasser hinein interpretieren. Schattenprojektion.

    Zumindest kann ich beruhigt auf mein Leben zurück blicken und sagen: I have made a difference! Denn wer etwas bewegt, der hat auch Feinde – und wie heißt es schön: Frauen, die schreiben, leben gefährlich!

  • Lectorium Rosicrucianum Kritik | RosicrucianismLectorium Rosicrucianum Kritik | Rosicrucianism sagt:

    [...] Persephones Welt » Der Falsche Heilsweg More » [...]

« nächster Eintrag   vorheriger Eintrag »

Verschiedenes


Warning: gzinflate(): data error in /www/htdocs/w0064309/tharanis/wp-includes/http.php on line 1787

Twitter

  • No Tweets Available

Archiv

Kategorien

Suche

RSS-Feeds

Anmeldung

Statistik

Benutzer: 13
Kommentare: 771
Posts öffentlich: 130
Posts privat: 23
Wörter gesamt: 226096
Wörter Ø pro Post: 1468
Besucher heute: 3
Besucher jetzt online: 0
Autoren: 1