Letztes Jahr weilte ich am Buchmesse-Sonntag zum Fest des hundertjährigen Jubiläums im Senckenberg-Museum und schaute sehnsüchtig hinüber zum nahe gelegenen Messegelände. Damals musste die Buchmesse für mich ausfallen, weil mir die Chemotherapie in den Knochen steckte, doch ich nahm mir fest vor, im kommenden Jahr auf die Buchmesse zu gehen.
The year passed by – und schon war es Messezeit.
Ich besorgte mir die Eintrittskarte vorab in einer Servicezentrale des RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund), weil das Messeticket zugleich als Fahrkarte galt. Dort steckte ich ein dickes Veranstaltungsprogramm für die Messe mit ein.
Da ich den Newsletter der Buchmesse beziehe, wusste ich schon lange, dass diesmal die Türkei das Gastland sein würde und hoffte vor mich hin, dass mein großes Vorbild als Schriftsteller, Orhan Pamuk, auch kommen würde. Die Suchfunktion auf der Homepage der Buchmesse spukte tatsächlich einige Veranstaltungen mit Orhan Pamuk aus, aber sie waren alle an den Fachbesucher-Tagen, zu denen ich armes Geschöpf keinen Zutritt hatte, was mir als ungebührliche Härte erschien. Ich lebe schließlich für, von, in, aus Büchern.
Es war ein glücklicher Zufall, nein natürlich eine Fügung, dass ich im dicken Programm-Buch eine Veranstaltung mit Orhan Pamuk jenseits der unbezwingbaren Mauern des Messegeländes fand.
Wir schrieben Mittwoch, den 15.Oktober, und am Freitag sollte die Veranstaltung sein. Es handelte sich dabei um eine Lesung aus Herrn Pamuks neusten Roman „Das Museum der Unschuld“. Veranstalter war das Frankfurter Literaturhaus. Karten seien an den bekannten Vorverkaufsstellen zu bekommen. Aber wie sollte ich auf die Schnelle noch eine Karte ergattern? Bestimmt war die Lesung schon lange ausverkauft und das Universum würde mir mal wieder eine lange Nase zeigen.
Dennoch suchte ich auf den Webseiten Frankfurter Vorverkaufsstellen nach einem Ticket, erfolglos, die Lesung war nirgendwo zu finden. Bis ich dann auf die Idee kam, auf der Homepage des Schauspiels nach zu sehen, denn dort sollte die Lesung stattfinden – und siehe da, es war noch eine Karte für mich übrig. Allerdings verlangte das Zahlungssystem eine Kreditkarte, die ich nicht besitze, deshalb musste ich meinen Bruder mit seiner VISA herbei bitten. Passenderweise war der sowieso auf dem Weg zu mir, weil wir im Kino Krabat sehen wollten.
Jubeltrubeltrallala – geschafft. Meiner ersten Begegnung mit meinem verehrten Vorbild stand nichts mehr im Wege. Schmacht. :anhimmeln
Die Lesung sollte um 20:00 beginnen. Ich wollte frühzeitig da sein, zumal ich mir meine reservierte Karte noch an der Abendkasse abholen musste, also fuhr ich schon um 18:45 mit der S-Bahn los. Zu meinem Unmut fand ich eine lange Schlange an der Abendkasse vor. Doch kaum hatte ich mich angestellt, kam ein junger Mann vorbei und fragte, ob es hier denn auch Personen gäbe, die ihre Karte bereits bezahlt hätten? Bezahlte Karten seien oben im Foyer abzuholen. Ich folgte einer Frau, die sich auch als zu diesem Personenkreis gehörend zu erkennen gegeben hatte. Wenige Minuten später hielt ich die heilige Eintrittskarte in den Händen.
Zu meiner Freude las ich dort Freie Platzwahl, ich würde also nicht wie erwartet in der letzten Reihe fern vom Geschehen sitzen müssen. Tatsächlich gelang es mir, einen Platz ziemlich weit vorne zu ergattern. Die ersten drei Reihen waren reserviert für Presse, Verlagsleute etc., Grummel :yoda, doch ich saß gleich dahinter in der vierten Reihe, linke Seite. Das Schauspielhaus war (so gut wie) ausverkauft.
Es dauerte nicht lange und am rechten Bühnenaufgang, den ich von meiner Position aus gut einsehen konnte, tauchte eine Gruppe von Personen auf. Ein Mann im beigen Anzug schaute sich um, kam aber nicht ins Rampenlicht und setzte sich schließlich, für die meisten Zuschauer verborgen, auf einen Stuhl am Bühnenaufgang. Nach einer Weile dämmerte es mir: dieser Mann war Orhan Pamuks Leibwächter.
Nicht nur Frauen, die schreiben, leben gefährlich.
Da kam er nun, der Meister des Wortes, der gefühlvolle Seelenschreiber, in dessen Einstellung zum Schreiben ich mich so sehr gespiegelt finde, verwandte Seele über alle Landes-, Sprach-, Kultur- und Standesgrenzen hinweg. Auf der Bühne der geachtete, mit Preisen und Ehrendoktorwürden überhäufte, etablierte Schriftsteller, auf der anderen Seite ich unbedeutendes Mäuschen in der vierten Reihe, (noch) eine Wannebe-Schriftstellerin, die seit Jahren mit ihrem Erstlingsroman ringt. Bei meinem langsamen Schreibtempo bin ich allerdings in bester Gesellschaft. Orhan schrieb sechs Jahre lang an “Museum der Unschuld”.
Herr Pamuk wirkte genauso und sah genauso aus wie im Fernsehen. Das sollte eigentlich nicht überraschend sein, denn Orhan ist ja immer Orhan. Mir fiel das nur auf, weil ich von der Sparte der Schauspieler anderes gewohnt bin. Ich habe schon so einige Schauspieler auf den Science Fiction Cons erlebt, und die sehen natürlich ganz anders aus und verhalten sich auch völlig anders als in den Filmen, da sie als Privatperson ein ganz anderes Wesen haben als in ihrer Filmrolle. Für mich ist das jedesmal ein desillusionierender Absacker. Einen Schauspieler mag ich wegen seiner Rolle und nicht wegen ihm selbst. Bei Orhan Pamuk ist das völlig anders, ihn achte ich als authentische Person und für die Seele, die zwischen seinen Zeilen zu mir spricht.
Herr Pamuk nahm mit zwei weiteren Personen am bereit gestellten Tisch Platz, übrigens mit einer schwarzen Tischdecke versehen.
Der eine war Robert Spiegel von der FAZ, der als Moderator agierte, der andere war Recai Hallaç, ein deutsch-türkischer Schaupsieler, der als Dolmetscher fungierte. Eine Weile überlegte ich, warum das ganze nicht auf Englisch abgehalten wurde. Aber nein, es geht hier um Literatur und damit auch um Sprache, deshalb sollte hier die Sprache des Gastes und des Gastgebers gesprochen werden. Zudem fanden sich im Auditorium natürlich auch türkische Zuhörer und Deutsche mit türkischen Sprachkenntnissen.
Bei der Vorstellung von Herrn Hallac bemerkte Hubert Spiegel, er sei sich sicher, dass Recai Hallac am Ende noch mehr Applaus bekommen würde. Er sollte recht behalten, denn er war als Dolmetscher unübertrefflich und brachte auch noch die komplizierteste Grammatikkonstrunktion fehlerfrei und schnell heraus. Orhan Pamuk erzählte einige Sätze, dann übersetzte Recai Hallac. Es war also keine Simultanübersetzung, bei der der Dolmetscher über den Gast hinweg sprecht. Recai Hallacs Methode hat mir viel besser gefallen.
Wir hatten das Vergnügen, einen sehr humorvollen und geistreichen Orhan Pamuk zu erleben.
So gab er zu, dass es schwierig ist, ja geradezu verrückt sei, in Zeiten allseitiger sexueller Verfügbarkeit, einen Liebesroman zu schreiben. Natürlich wäre Pamuk nicht Pamuk, wenn er die allseits besungene süße Seite der Liebe beschriebe. Nein, die Liebe überkommt seinen Protagonisten aus der Istanbuler Oberschicht der 1970er Jahre wie einen Verkehrsunfall. Obwohl mit einer anderen verlobt, lässt er sich auf eine Affäre mit einer entfernten Verwandten aus dem verarmten Teil der Familie ein. Doch bald wartet der Held vergebens in dem eigens dafür eingerichteten Appartment auf seine Liebste. Und da sind wir auch schon beim Thema. Es geht um den Liebesschmerz, um die Schattenseite der Liebe, Verlust und unerwiderte Gefühle – Aspekte die, die üblichen Romantikschnulzen gerne unterschlagen.
Der Protagonist beginnt, sich mit Gegenständen zu streicheln, die seine Liebste einst berührt hat, um sich ihr dadurch nahe zu fühlen und seinen Schmerz zu lindern. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Schließlich sammelt er immer mehr Gegenstände aus dem Besitz der Liebsten zusammen und richtet ein Museum für sie ein, darunter der 70er Jahre Klassiker Dackel mit Wackelkopf und Keramikhunde nebst Häkeldeckchen auf dem Fernseher.
Das Lustige ist: Orhan Pamuk hat all diesen Firlefranz aus den 70er Jahren auftreiben lassen und tatsächlich ein kleines Museum damit eingerichtet. Im Buch befindet sich eine Eintrittskarte dafür.
Wie wir bei der Lesung hören konnten, ist das Ganze mit viel Augenzwinkern und Humor geschrieben. Die Leseproben machen auf jeden Fall Lust auf mehr. Ich habe mir das Buch noch nicht gekauft, es kostet 25€ und ist im stark strapazierten Budget dieses Monats nicht mehr drin. Ich weiß nicht, ob ich es bis zur Taschenbuchausgabe aushalte.
Die Veranstaltung war sehr gut gegliedert: Hubert Spiegel stellte einige Fragen an Orhan, der antwortete und Racai übersetzte. Dann war Orhan Pamuk mit Lesen dran, er sagte vorher: Keine Angst, ich mache es kurz.
Tatsächlich las er nur einen Satz und dann übernahm Racai die Lesung auf Deutsch.
Und so wechselten sich Frage-Antwort-Spiel und Lesung dreimal ab. Ich hatte schon befürchtet, dass zwei Stunden durchgelesen wird und meine Aufmerksamkeit längst im Parakosmos versunken sei, ehe das Rezitieren endete.
Was mir gleich zu Beginn auffiel: Orhan Pamuk hatte eine Digicam dabei und fingerte damit herum. Später wurde klar, warum. Hubert Spiegel fragte das Publikum, wer denn das Museum der Unschuld besuchen wolle. Fast alle meldeten sich und diese Szene wurde von Herrn Pamuk per Digi-Klick festgehalten.
Er wurde seinerseits von einigen Zuhörern fotografiert und ich ärgerte mich, dass ich keine Kamera mitgenommen hatte. Aber meine beiden Digicams sind entweder von schlechter Qualität oder nicht mehr voll funktionsfähig (Display-Ausfall), so dass ich unter den gegebenen Umständen nur schlecht damit hätte fotografieren können.
Um 21:30 war die Lesung beendet, doch als Goodie folgte das Signieren von Büchern im Glashaus. Da musste ich hin, in weiser Voraussicht hatte ich sogar ein Buch mitgenommen, denn es wäre nichts schlimmer gewesen als Orhan Pakum gibt Autogramme und ich habe kein Buch dabei.
Wo zum Teufel ist das Glashaus? Immer dem Pulk hinterher, doch der Pulk strömt nach draußen. Ich hole unten schon mal mein Cape an der Garderobe ab. Ah da oben steht eine Schlang, das muss es sein. Ich sah glücklich strahlende Gesichter vom vorderen Ende der Schlange zurückkommen, die glücklich den Namenszug in ihrem signierten Buch betrachteten. Ich musste etwa eine halbe Stunde warten, dann hatte ich auch ein solches Lächeln im Gesicht. Ich schob mein aufgeschlagenes Buch „Das neue Leben“ der Assistentin hin, die es an Herrn Pamuk weiter reichte. Von Angesicht zu Angesicht für wenige Sekunden. Es blieb keine Zeit für ein Wort. Ich starrte ihn so lange an, bis er mir ein Lächeln schenkte.
Er hat mit großer Durchschlagkraft geschrieben. Bei genauem Hinsehen, kann man die Unterschrift entziffern, so lange man weiß, wie sie heißen soll.
Das war meine erste Live-Begegnung mit Orhan Pamuk. Ich trage in mir die Vision, dass ich ihn eines Tages sprechen werde, von Schriftsteller zu Schriftstellerin. Dank seiner Inspiration habe ich mit dem nächsten Lipofilia-Kapitel angefangen. Vier Versionen des Kapitelanfangs bestehen bereits und ich hoffe, ich bin beim nächsten Korrekturlesen endlich damit zufrieden.
Eines ist mir aufgefallen: Orhan Pamuk nimmt oft eine Pose ein, die auch für mich charakteristisch ist: die typische Denkerpose, Kinn auf die Hand gestützt. So sitze ich und grübele über den nächsten Satz oder betrachte mir Interneseiten.
Es wird höchste Zeit, dass ich Herrn Pamuk noch einen Eintrag widme und erkläre, was mich an ihm so fasziniert. Doch hier will ich es bei diesem Oberwelt-Abenteuer belassen und gehe weiter zum zweiten Teil dieses Artikels.
Um 9:00 zwitscherte der Wecker, gähn. Ich war erst spät von der Lesung nach Hause gekommen und war noch müde. Ich musste mich ziemlich berappeln, um aus dem Bett ins Bad zu finden. Knapp zwei Stunden später fand ich mich an einem Messeeingang wieder und ließ ich mich durchschleusen.
Lange Gänge, teilweise mit Laufbändern lagen vor mir. Ich beschloss zuerst in das Forumgebäude zu gehen, wo sich das Gastland Türkei vorstellte. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte, aber ich hatte den Slogan Faszinierend Farbig wörtlich genommen. Daher war ich verstört, dass mich statt orientalischer Farbenfreude graue, riesige Wandtafeln mit schwarz/weiß Fotos türkischer Schriftsteller nebst Kurzbiographie erwarteten. Sehr puristisch. Und so zog ich alsbald weiter. Nebenbei bemerkte ich zwar einen Kameramann, aber ich hatte nicht erwartet noch am selben Abend in der Tagesschau aufzutauchen, wie mir meine Mutter berichtete.
Auf der ARD-Seite kann man sich die jüngsten Tagesschaus ansehen. Ich habe zwei Screenshots davon gemacht.
Da bin ich am rechten Rand, unverwechselbar in meinem roten Pannesamtmantel.
Augenfällig waren Hunderte von Manga/Anime-Fans, die in Kostümen ihrer japanischen Comichelden auf dem ganzen Gelände herum stolzierten. Ich kann mit Mangas überhaupt nichts anfangen und habe keine Ahnung davon. Sonst war ich immer der Bürgerschreck, der mit Latexmaske und seltsamer Gewandung mit anderen Science-Fiction Fans durch die Straßen wandelte. Nun lernte ich mal die Position des Unbeteiligten kennen, der mit einer fremden, kostümierten Gruppe konfrontiert wird. Die Kostüme fungieren als Abgrenzung: Wir die Fans und ihr anderen Outsider.
Ich tapste zur Halle 4.1 Literatur und Sachbuch und quälte mich durch die überfüllten Gänge. Auf der Buchmesse ist es immer voll – aber so voll? Erst später erfuhr ich, dass dieser Samstag einen Besucherrekord zu verzeichnen hatte.
Irgendwie fiel mir nichts Interessantes ins Auge, an die besseren Stände kam man schlecht heran, weil schon so viele andere Leute herumstanden. Mir tat mein Ischias weh und auch die Füße erlangten meine Aufmerksamkeit.
Dummerweise hatte ich mein Programmheft vergessen, so dass ich keine meiner angemakerten Veranstaltungen fand. Die Halle 4.1. erwies sich als wenig ergiebig. Ich stapfte weiter zur Halle 3.1. auch hier Literatur und Sachbuch. Hier gab es schon interessantere Verlage, aber vieles was ich suchte, wie Psychologie heute und Info 3 fand ich nicht.
Mein letzter Buchmesse-Besuch war 2005 an einem Fachbesucher-Tag. Damals war viel weniger los und ich konnte fast entspannt auf die Suche nach neuen Eindrücken gehen, die ich auch fand.
2008 bekam ich jedoch den Überbevölkerungskoller. Zu meinen Schmerzen kam noch Hunger. Ich hatte nichts gefrühstückt und freute mich auf ein dick belegtes Käsebaguette. Aber die langen Schlangen vor jedem Imbiss machten es unmöglich die ausgelegten Speisen zu inspizieren und so ließ ich es bleiben.
Als ich mich draußen auf einer Mauer ausruhte, futterte eine Familie mir etwas vor. Die Dame war so reizend und spendierte mir ein paar ihrer Weintrauben.
Ich habe lediglich drei Prospekte mitgenommen, ein Tiefenrekord:
Der Vertreter des letzten Verlages war es, mit dem ich ein Gespräch führte (auf Englisch). Ich hätte sogar ein Buch bei ihm kaufen können, Bücherverkauf war eigentlich erst am Sonntag. Aber er wollte 50€ für ein Kostümbuch der Zeit 1500 bis 1800 haben und soviel Geld hatte ich nicht dabei.
Ich gab das Hallenwandeln auf und lief die Stände mit Kunsthandwerk, Tüchern, Hüten und sonstigem Allerlei ab, die draußen auf dem Gelände aufgebaut waren. Und jetzt kommt es. Ich lästere ja gerne über die dummen Schuhekauf-Weiber, die keine Unze Logik im Kopf haben. Und was tue ich ausgerechnet auf der Buchmesse? Nein, es ist zu peinlich :schäm . Ich kaufe mir Schuhe. Ein Stand hatte schlichte Samtschuhe im Ballerinastil mit Steg über dem Span, wie ich sie schon immer haben wollte. Ich kaufte ein schwarzes und ein grünes Paar, 10€ je Paar. Die Sohle ist stabil, aber bei Regen zieht man die Samtschühchen besser nicht an.
Mit den Schuhen und zwei Nasensteckern war mein Etat erschöpft. Der obligatorische Bücherkauf an den antiquarische Ständen vor dem Messegelände musste ausfallen.
Ich schleppte mich zum Bahnhof zurück und war um 16:00 wieder zu Hause.
Schade, ich hatte mir mehr erwartet, aber es war einfach zu voll und ich zu schlapp. Womit ich wieder daran erinnert werde, dass Überbevölkerung mein allerschlimmster Alptraum ist.
Dennoch werde ich nächstes Jahr wahrscheinlich wieder hingehen, auch wenn dann China das Gastland sein wird. China überall, ich kann es nicht mehr hören noch sehen.
However, der Buchmessesamstag war zwar nicht so toll, aber dafür hatte ich am Freitag das EVENT des Jahres und ich blicke zufrieden und mit aufgefrischtem Schreibelan auf die Buchmesse 2008 zurück.
Der Beitrag wurde am Mittwoch 22. Oktober 2008 um 19:49 veröffentlicht und wurde unter Oberwelt-Abenteuer abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Wie bist Du eigentlich auf Orhan Pamuk gekommen? Hast Du zufällig ein Buch von ihm “probiert” und warst dann hin und weg, oder hat es einen besonderen Hintergrund?
Das mit dem Unterschied zu Schauspielern kann ich verstehen. Mich fasziniert in der Regel auch eine bestimmte Rolle und nicht der Darsteller an sich. Bei ein oder zwei davon, deren Charaktere mich besonders faszinieren – ich weiss, Du verstehst mich da – würde ich zwar auch weiche Knie bekommen, aber ich bin mir zu sehr der Tatsache bewusst, dass das eine mit dem anderen nicht viel zu tun hat. Insofern kann ich den Rummel um die Personen meistens nicht wirklich nachvollziehen.
Was haben eigentlich die Anime-/Manga-Fans auf der Buchmesse gemacht? Dass auf einer Con kostümierte Irre wie wir herumlaufen, ist ja normal, schließlich geht es dort ja um die Filme, Bücher und Charaktere, die man darstellt, und es gibt auch Kostümwettbewerbe, aber was hat die Buchmesse damit zu tun? Nur weil ein Verlag dort vielleicht auch Mangas im Programm hat?
Wie ich auf Orhan Pamuk gekommen bin ist unter dem Eintrag Einsamkeit des Schriftstellers nach zu lesen.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir einfach so ein Buch eines türkischen Schriftstellers zu kaufen. Es ist seine Einstellung zum Schreiben, die mir so gut gefällt – und er ist ein Seelenschreiber, kein routinierter Handwerker. Es gibt tatsächlich Autoren, die sich eher als Handwerker, denn als Künstler verstehen. Deshalb nennen sie ihre Workshops dann Schreib-Werkstatt
Zu der Sache mit den Schauspielern kommt noch, dass mir die Schauspieler, finde ich den gespielten Charakter auch noch so liebreizend, keine Vorbilder sind – oder besser gesagt Mentoren.
Orhan Pamuk dagegen sehe ich als (virtuellen) Mentor an.
Du hast es richtig erkannt. Die Anime-Fans waren dort, weil es eine eigene Halle für Comics gab. Wahrscheinlich haben sie sich einfach zu einer freien Buchmesse-Con verabredet. Finde ich eine gute Idee. :top
Ich erinnere mich – ich habe den Eintrag natürlich gelesen und jetzt nochmal überflogen.
Ja, ich kann nachvollziehen, dass er Dich beeindruckt hat, diese Gedanken kennen wir ja zu gut.