Nach den traurigen Todesfällen von Aslan und Lucy :heul zeigte sich das Schicksal endlich gnädig:
Am 01.Januar 2009 hieß ich den kleinen Albus Dumbledore in meiner Katzen-Mensch-Familie willkommen.
Albus ist der Halbbruder von Aslan, der aus einem früheren Wurf der Katzenkaiserin Phoebe von Tilan-Dru stammte, und ein Wurfgeschwister von Lucy de Savery.
Eigentlich sieht Albus aus, als hieße er Severus Snape, dennoch habe ich ihn, der Tradition Aslans folgend, nach dem weisen, alten Zauberer im Harry-Potter-Universum benannt. :pst
Um Albus abzuholen, fuhr ich am 30. Dezember 2008 nach Ottenstein zu Frank, der ein Katzenparadies in seinem Hexenhäuschen beherbergt. Hier begegnete ich Albus zum erstenmal. Er schien sich nicht für Menschen zu interessieren und spielte lieber mit seinem Bruder Nemo und sein Halbschwester Vandana. Beim Anblick eines riesigen Zweibeiners nahm er lieber Reißaus. Aber diese Fremdelphase ist normal, mittlerweile hat sich Albus zu einem Schmusekater entwickelt.
Ich verbrachte ein paar schöne Tage bei Frank zum Jahreswechsel. Wir planschten in den Ith-Thermen von Bad Salzhemmendorf und spazierten am Silvesternachmittag bei herrlichem, trockenen Frost durch den Saupark bei Springe. Ich hatte ein Schichtsystem entwickelt, dass mich warm hält und trug eine samtene Kopfbedeckung, die ich 2000 aus der Türkei mitgebracht hatte und auch Ohren, Nacken und das halbe Gesicht bedeckt. Ich kuschelte mir einer Przwalsky-Stute und erfreute mich an Eulen, Wölfen, Elchen, Adlern und vielen anderen Tieren.
Die Silversterparty in Franks Nachbarschaft begann erst um 22:00. So blieb genug Zeit, die obligatorischen Silvester-Sendungen Dinner for One und Ein Herz und eine Seele (Ekel Alfred mit seinem Silvester-Punsch) zu schauen und nebenher Frank noch beim Pellkartoffelschälen für seinen Kartoffelsalat mit hausgemachter Mayonnaise zu helfen. So ein deftiger Kartoffelsalat ist genau das richtige Winteressen, um genug Energie für die Wärmeproduktion aufzunehmen. Die kleine Feier fand nämlich draußen auf der Straße statt. Eine reizvolle Idee. Damit wir von der fast -10 Grad Kälte nicht lahm gelegt wurden, gab es ein Feuer in der Tonne.
Es hätte so schön sein können, wären da nicht die Kinder gewesen, die in einem fort ihre Knaller auf die Straße warfen. Das war zuviel für meine HSP-Ohren, ich zuckte jedesmal erschrocken zusammen und flüchtete in Franks Haus. Erst zum Sektumtrunk um Mitternacht holte Frank mich wieder nach draußen.
Am nächsten Tag so um die Mittagszeit machten wir uns mit Albus auf den Weg nach M. Albus lag mit Sedativa versorgt in seinem geräumigen Katzenkorb, den ich neben mich auf die Rückbank stellte. Ein paar mal fiepste er während der Fahrt, aber alles in allem überstand er den Transport gut.
Es hat mir sehr leid getan, den kleinen Kater aus seiner Katzenfamilie heraus zu reißen. Wie niedlich sah es aus, wenn er an seinen Bruder gekuschelt schlief oder mit seiner Mama balgte. Und nun sollte er von mir in ein fremdes Haus zu einer fremden Frau gebracht werden, der Ärmste.
Meine Besorgnis erwieß sich als unbegründet.
Albus hat sich gut eingelebt. Quierlig springt er durch sein neues zu Hause, hat sich seine Ruheplätze gesucht, schläft bei Frauchen im Bett und sitzt auf meinen Schoß, wenn ich am PC arbeite. Es ist so schön, ein kleines Kätzchen um sich zu haben und seinen Spieltrieb zu beobachten. Albus wurde am 05.Oktober 2008 geboren, ist jetzt also etwas mehr als drei Monate alt.
Es gibt nur einen seegroßen Wehmutstropfen: Master Q – de Lancie is not amused!
Mein alter Kater, bald 17 Jahre alt ist beleidigt und sauer über den jungen Eindringling in seinem Revier. Q begrüßte Albus mit Knurren und Fauchen. Es kann lange dauern, bis sich die eigensinnigen Katzen aneinander gewöhnen.
Die ersten Tage war Qutie total unglücklich. Er peitschte mit dem Schweif und verbrachte den ganzen Tag in einer angespannten Körperhaltung, putzte sich nicht mehr, pinkelte mir zweimal meine Sachen voll und bekam eine Halsinfektion.
Die konsultierte Tierärztin gab mir neben den Medikamenten für den Hals das sogenannte Feliwell mit. Das ist eine Flüssigkeit, die Wohlfühl-Katzenpheromone enthält, nämlich jene, die Katzen verreiben, wenn sie sich an Mensch und Gegenstände mit dem Mund reiben, um ihre Gegend als bekannt und behaglich zu markieren. Der Flakon wird an eine Steckdose gesteckt und über einen leichten Stromfluss verdampft.
Q hegt zwar nach wie vor keine Zuneigung zu Albus und faucht schonmal, wenn der Kleine ihm zu nahe kommt, aber er ist etwas entspannter als zuvor. Ich möchte jedoch, dass es meinem alten Veteran noch besser geht. Deshalb werde ich ihm Bachblüten geben, die Tierärztin hatte mir die Blüten Star of Bethlehem, Walnut und Honeysuckle rausgesucht.
Desweiteren möchte ich eine Tierkommunikatorin bitten, mit Q Kontakt aufzunehmen und den Familienzuwachs zu besprechen. Frank hat mir da eine Dame empfohlen.
Immerhin schlafen beide Kater bei mir im Bett – besonders in diesen frostigen Nächten eine Wohltat.
Da fällt mir ein, Glaciologin, das wäre doch auch ein Beruf für mich …
Der Beitrag wurde am Mittwoch 14. Januar 2009 um 17:39 veröffentlicht und wurde unter Aus der Unterwelt abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs! :jump
Gut, dass es nach diesen Tragödien zumindest für Dich ein Happy End gab – auch wenn es im Moment noch nicht so gut läuft zwischen den beiden.
Qs Reaktion war ja zu befürchten, der Arme versteht bestimmt die Welt nicht mehr.
Und Albus tut mir auch leid, wenn er in seinem jugendlichen Eifer einen Spiel- und Kuschelgefährten sucht und bisher nur Ablehnung erntet.
Aber ich denke, das wird schon noch werden mit der Zeit. Ich kenne etliche Geschichten solcher Katzen-Zusammenführungen, das dauerte immer Wochen oder gar Monate, bis es sich normalisiert hat.
Albus ist wirklich allerliebst! :armor: Ich war ja immer schon der Meinung, dass zu jeder Hexe auch eine schwarze Katze gehört. :] Er sieht meiner Minx in jungen Jahren unglaublich ähnlich , besonders auf dem Bild, wo er offensichtlich nach der Schnur an der Digicam langt.
Ich beneide Dich wirklich um die Katzen-Familie. Ich bin zwar glücklich mit meiner einen Miez, aber zwei Katzen sind natürlich doppelt kuschelig und aufregend, und beim Anblick kleiner Kätzchen zerfliesse ich förmlich vor Begeisterung – gibt es etwas Süßeres und Drolligeres als das?
Und im Moment habe ich ja leider gar keine Katzen-Gesellschaft hier in der Klinik…
(An dieser Stelle bitte einen weinenden Smilie denken, den vermisse ich hier noch.)
@Raven:
Ja für Q ist es schwer, nicht mehr der Alleinherrscher zu sein, wobei ich ihm immer sage, dass er nach wie vor der Chef ist.
Mittlerweile hat Q sich damit abgefunden, dass da noch ein anderes Katerchen ist, aber akzeptiert hat er Albus noch nicht. Die Erfahrung, dass da bei Katzen Monate dauern kann, macht Mut.
Um Albus mache ich mir keine Sorgen, er rennt als Energiebündel durch die Gegend, kuschelt gerne mit Frauchen und scheint Qs Gefauche gelassen zu nehmen. Ich habe das Gefühl, dass er Q ein wenig als Chef akzpetiert.
Ja, habe ich ganz vergessen im Eintrag zu schreiben, dass Albus die schwarze Katze ist, die zu einer Hexe gehört. Der Archetypus der schwarzen Katze als Teufelstier sitzt allerdings noch tief, denn meine Mutter sagt immer Teufelchen zu Albus.
Ich kann mir vorstellen, wie sehr Du Deine Minx vermisst. Der Tag der Reunion kommt immer näher :cat Durch das schwarze Fell besteht natürlich eine Ähnlichkeit zu Minx, aber ich finde, sie haben beide ihren eigenen Charakter auch im Äußeren.
Es ist schon was Feines mit zwei Katzen, besonders in frostigen Winternächten.
Es ist mir ein Rätsel, dass es Leute gibt, die kleine Katzen nicht ins Herz schließen und sie sogar töten. Es gibt noch nicht drolligeres auf der Welt, wie Du schon sagtest.
Es gibt doch ein Heulsmilie: :heul
Whaaa – ist der süß :wolke: . Hier auch noch mal von mir alles Gute zum Familienzuwachs. Das wird schon mit Q, zumindest scheinen sie ja schon einträchtig (?) nebeneinander zu futtern