Fortsetzung zu Die Mitleidsshow
Während des Walkings am 05.März unterbreitete mir Ulk die Idee, eine Gruppe für kreatives Schreiben unter dem Dach des Frauentreffs zu gründen. Der Frauentreff suche nach neuen Gruppen, um das Programm zu bereichern und die Erweiterung ihrer Räume zu rechtfertigen.
Ulk ist Mitglied in zwei Schreibgruppen und hat schon einige Lesungen gehalten. Es würde sie jedoch reizen, eine eigene Gruppe mit mir zu gründen, so hätte auch ich Gelegenheit von einer Schreibgruppe zu profitieren, weil die anderen Gruppen geschlossen waren und man ohne Weiteres nicht aufgenommen wurde.
In Hannover hatte ich zwei Schreibgruppen besucht und war von keiner besonders angetan gewesen, dennoch reizte mich die Mitgliedschaft in einem Federzirkel, weil ich dort in einer Lesung meine Werke erstmals der Öffentlichkeit hätte vorstellen können.
Die Leiterin einer eigenen Gruppe zu sein, war jedoch ungleich reizvoller. Ich hätte eine sinnvolle Aufgabe und bekäme einen kreativen Schub, der mich aus meiner Lethargie reißen könnte.
Ulk stellte den ersten telefonischen Kontakt zum Frauentreff her (fremde Leute anzurufen ist mir ein Graus) und traf dort auf Wohlwollen. Für den 01.April wurden wir zu einer Vorstandssitzung eingeladen, um unser Projekt vorzustellen.
Derweil sprachen wir während des Walkens über unsere Pläne und erstellten ein Exposé. Ulk war sehr umtriebig und legte einen Ordner mit Postkarten und einen Ordner mit Zeitungsausschnitten an, die als Inspirationshilfe dienen sollten. Dazu kamen noch anregende Begriffe auf Karteikarten. Ich beschriftete auch einige z.B. Zum Sterben schön, Ich, die Göttin, Walpurgisnacht, typisches Persephone-Zeug eben.
Der Termin am Mittwoch, 01.April, 20:00, ging glatt über die Bühne. Unser Projekt fiel auf allgemeine Zustimmung der fünf Vorstandsfrauen. Einen Text für das Programm hatten wir bereits verfasst (eine Kombi aus ihrem und meinem Text).
Wir beschlossen, einen Infoabend für Interessierte am 20.April abzuhalten.
Um die Publicity würde sich der Frauentreff kümmern. So sollte eine Pressemitteilung heraus gehen und Plakate aufgehängt werden. Wir wurden gebeten, selbst ein Plakat zu entwerfen, das dann in dem Rahmen eines Frauentreff-Plakates eingefügt würde. Bis spätestens Montag sollte das Plakat per e-mail zugestellt worden sein.
Als wir schon im Gehen waren, fragte ich, ob es eine Walpurgisnacht-Feier gäbe? Aus Zeitmangel habe man nichts geplant, wenn ich jedoch für das Programm sorgen würde, würden sie gerne eine machen. Super.
Ulk hatte die Idee für das Motto: aus dem Hut gezaubert. Wir könnten die Teilnehmer Zettel mit Schreibaufgaben aus dem Hut ziehen lassen. Ich wollte meinen Hexenhut zur Verfügung stellen.
Ulk zeichnete einen Hut, den ich einscannte und mit Paintshop pro zu einem Plakat verarbeitete.
Für den Fall, dass jemand das Plakat erst nach dem Infoabend sah und Interesse hatte, setzte ich meinen Namen und Telefonnummer zur Kontaktaufnahme drunter. Das hatte ich mit Ulk abgesprochen, da ich besser erreichbar bin als sie. (Wird später noch eine Rolle spielen).
Am 02.April rief ich Frau C. An, um mit ihr die Walpurgisnacht zu besprechen. Ich würde einen kurzen Vortrag halten, ein Ritual mit Räucherung durchführen und Musik zum Tanzen mitbringen wie Walpurgisnacht von Schandmaul oder Hexentanz von Des Teufels Lockvögel.
Am Samstag, 04.April, schickte ich das Plakat per e-mail an Frau C., die für die Pressearbeit zuständig war. Ich fragte ausdrücklich, ob das Plakat in Ordnung sei und ob meine Kontaktdaten überhaupt notwendig seien oder ob ich sie besser wegmachen solle, weil das Plakat nach dem Infoabend sowieso überklebt werden würden.
Ich erhielt keine Antwort.
Um ganz sicher zu gehen, rief ein paar Tage später bei Frau C. an. Plakat sei angekommen und in Ordnung.
Am Montag, 06.April, begann dann der Konflikt mit Ulk wegen des Dreierspaziergangs. Trotz allem kam keiner von uns der Gedanke, die Schreibgruppe zu begraben. Ob wir wollten oder nicht, wir saßen im selben Boot. Alles war in die Wege geleitet, wir konnten und wollten nicht mehr zurück.
Derweil wunderte ich mich, wieso ich an den einschlägigen Brettern kein Plakat des Infoabends zu sehen bekam. Ulk meinte, sie hängen die Plakate erst kurz vor dem Termin auf, damit sie zwischenzeitlich nicht überklebt würden. Das fand ich nicht überzeugend, denn ein Plakat muss doch eine gewisse Wirkungszeit haben und andere, schon länger hängende Ankündigungen, war auch nicht überklebt worden.
Über die unselige Besprechung des Infoabends am 15.April habe ich schon im Artikel Mitleidsshow berichtet. LINK
Ich möchte hier aber noch einmal folgendes ausführen:
Ulk erklärte, sie sei im Sommer zweimal drei Wochen im Urlaub, während dessen müsse ich die Gruppe alleine leiten.
No problem.
Überhaupt gedenke sie, sich nach ca. einem Jahr aus der Schreibgruppe zurück zu ziehen, denn sie habe die Gruppe ja nur für mich ins Leben gerufen, damit ich aus meiner Isolation heraus käme (Mitleidsnummer).
Als ich sagte, ich könne mir eine Zusammenarbeit nicht uneingeschränkt vorstellen, sagte sie, sie wäre bereit, mir die Gruppe sofort alleine zu überlassen, sie wolle sich ja nicht aufdrängen, wenn sie nicht erwünscht sei – oder so ähnlich.
Ich nahm dieses Angebot nicht sofort an, da ich das ganze Treffen mit seinen Beleidigungen und Herablassungen erstmal verdauen musste. Zudem war nicht von der Hand zu weisen, dass sie sehr viel Erfahrung und Wissen bezüglich Schreibgruppen besaß und sehr kreativ ist. Nach der nächtlichen Digestion waren sich Ratio und Gefühl einig: Ich nahm Ulks Angebot, die Gruppe alleine zu machen an, und verabschiedete mich am Donnerstag, 16.April, per e-mail aus ihrem Leben. Ich schrieb:
zu meinem Bedauern bin ich nicht sehr schlagfertig, deshalb wusste ich gestern kaum eine Antwort auf Deine wiederholten Verbalattacken.
Deine abweisende Körpersprache allein sprach schon Bände, dann der völlig überflüssige Angriff wegen meines Namens gleich zu Beginn des Gesprächs und schließlich das ganze überhebliche Zeug am Ende, von wegen, ich habe versagt, ich hätte mich selbst aus dem Spiel gerbacht, Du hättest ja so viel langsamer laufen müssen und so weiter. Das war genug!
Einer weiteren Zusammenarbeit an der Schreibgruppe sehe ich jegliche Grundlage entzogen. Ich möchte daher auf Dein gestriges Angebot zurück kommen, Dich aus der Gruppe zurück zu ziehen. Dieses Angebot nehme ich gerne an.
Ich wollte fair bleiben und dem Frauentreff nichts von unserem Streit erzählen, das ist schließlich unsere Privatsache und geht niemanden etwas an, deshalb schrieb ich weiter:
Ich möchte keinen Kontakt mehr mit Dir haben und verabschiede mich mit dieser e-mail aus Deinem Leben. Den Info-Abend am Montag und die sich daraus eventuell bildende Schreibgruppe werde ich allein über die Bühne bringen.  Den Frauen vom Frauentreff werde ich erzählen, Du seist auf Grund Deiner vielen anderen Projekte abgesprungen, Du hättest Dich ohnehin nur als Initiatorin gesehen und hättest die Gruppe mir überlassen wollen. Ich hoffe, das ist in Deinem Sinne.
Und hier ist noch der Rest der e-mail:
Ich habe eine Weile gebraucht, um dahinter zu kommen, was hier eigentlich läuft. In Deiner selbstherrlichen Art, die Du seit dem Konflikt mir gegenüber an den Tag legtest, vermisste ich immer die Wertschätzung meiner Person oder zumindest die Wertschätzung unserer Gespräche während des Walkings. Ich konnte ja nicht wissen, dass das ganze nur eine große Mitleidsshow gewesen ist, eine Inszenierung, eine Verarschung, denn mir wurde Freundschaft vorgegaukelt wo keine war.
Dann habe ich mich gefragt, wieso zieht jemand so eine Mitleidsnummer ab? Dein abwertendes, unversöhnliches Verhalten mir gegenüber machte es mir klar: Narzissmus.
Nun, Du musst Dich jetzt nicht länger mit mir erbärmlichen Wurm abgeben. :-P
Ich glaube, dass Begegnungen nie zufällig sind. Jede Begegnung hat eine Botschaft, eine Lektion oder gar ein Geschenk für uns. So danke ich Dir für die Lektion, welche ich durch unsere Begegnung lernen durfte und ich bedanke mich für Dein Vermächtnis (Initiierung der Schreibgruppe), das Du mir hinterlassen hast.
Es ist bedauerlich, wie alles gekommen ist, aber der ganze Kontakt ruhte auf einem falschen Fundament und früher oder später hätte es so kommen müssen.
Es ist alles gesagt! Ich wünsche keine Antwort auf diese e-mail oder eine sonst wie geartete Kontaktaufnahme.
Leb wohl Ulrike und ein Knuddel an Paul, der mich heute bei der Buchrückgabe so freudig begrüßt hatte. In den Tieren liegt die wahre Freundschaft.
Paul ist einer ihrer Hunde, der uns beim Walken oft begleitet hatte.
Ich finde, die e-mail ist mehr als fair und höflich, wenn ich bedenke, mit welcher Überheblichkeit mir Ulk begegnet ist.
Die Lektion, von der ich in der e-mail spreche, sehe ich darin, dass ich besser los lassen können soll und mich nicht mehr abhängig von unfairen Beziehungen mache. Vielleicht bin ich in einem früheren Leben ein Narzisst gewesen oder ziehe Narzissten über meine eigenen narzisstischen Wunden an. Wie dem auch sei, I got my lesson.
Der Gedanke, den Autorenkreis alleine zu gestalten, bereitete mir Freude und Erleichterung. Als pensionierte Grundschullehrerin neigte Ulk dazu, das ganze verschulen zu wollen und zu viele Aufgaben zu stellen, anstatt die Leute einfach frei schreiben zu lassen. Zudem wollte sie den Teilnehmern wie Erstklässlern vorschreiben, sie sollen auf ordentlichen Blöcken schreiben und nicht mit einer Zettelwirtschaft anfangen. Das ist doch jedem seine Sache und ich selbst genieße meine Zettelwirtschaft.
Noch am Donnerstag schrieb ich, aufbauend auf unseres Besprechung am Mittwoch, ein Konzept für den Infoabend nieder.
Zwischendurch hatte ich mal überlegt, ob Ulk gegen mich intrigieren könnte, denn sie genießt im Kulturleben unserer Kleinstadt ein gewisses Ansehen. Aber weil mir selbst Intrigen so wesensfremd sind, hatte ich diesen Gedanken nicht weiter verfolgt.
So traf mich ihr niederträchtiger Dolchstoß unerwartet.
Während ich unseren Streit nicht nach außen tragen wollte, hatte Ulk nichts besseres zu tun, als noch am gleichen Tag, an dem sie meine e-mail erhalten hatte, zum Frauentreff zu rennen und ihnen unseren Krach zu petzen. Weiter musste sie sich dort echauffiert haben, ich besäße die Anmaßung die Schreibgruppe alleine führen zu wollen, obwohl es doch ihre Idee gewesen sei und es ihr obliege, die Schreibgruppe zu leiten.
So oder so ähnlich muss es gewesen sein, denn am Freitag, 17.April, erhielt ich ausgerechnet während meiner Kultserie Avengers einen Anruf von Frau U. Vom Frauentreff.
Ulk habe von unseren Differenzen berichtet und davon, ich wolle ohne Rücksprache die Gruppe alleine machen. Sie habe sich schon gewundert, wieso auf dem Plakat nur mein Name stünde, das sehe ja ganz nach einem Alleingang meinerseits aus.
Der Vorstand habe jedoch einstimmig beschlossen: “Wenn jemand die Schreibgruppe macht, dann Frau Ulk“, denn sie sei ja so engagiert und dem Frauentreff schon seit Jahren bekannt.
Schluck, das hatte gesessen. Ich war bestürzt. Ich sagte etwas von Intrige und dem Abgrund, der sich hinter Ulks toller Fassade verberge, aber das kümmerte Frau U. natürlich nicht, da sie Ulk nur als tolle Frau kenne.
Was sei mit der Walpurgisnacht, fragte ich. Die könne ich natürlich machen, denn das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Für mich schon.
Aha, da hatte ich also den Grund, warum das Plakat nicht aufgehängt worden war. Sogar einen Strick wollte man mir daraus drehen, der böse Alleingang. Wieso hatten sie mir dann gesagt, das Plakat sei in Ordnung? Wieso wurde mir kein Änderungswunsch mitgeteilt?
Ich spülte meine Fassungslosigkeit mit zwei Campari orange hinunter und beschloss, den Infoabend am Montag zu besuchen, um Ulk durch meine Anwesenheit zu ärgern, außerdem war ich neugierig, wie viele Leute wohl kommen mochten und wie der Abend ablaufen würde.
Frank, ein guter Freund und Raven, my very best friend, fanden meine Idee auch gut.
Gemäß meinem Plan erschien ich kurz nach 20:00 beim Infoabend und setzte mich mit einem Guten Abend an die Tischgruppe. Wie ich erwartet hatte, war kaum jemand da. Neben Ulk und Frau U. vom Frauentreff, die bei der Gruppe mitmachen wollte, saß lediglich eine Interessentin am Tisch. Ulk hatte den Tisch mit orangenen Tüchern geschmückt und einen Hut aus ihrem Fundus mitgebracht.
Die drei waren in ein Gespräch vertief und beachteten mich kaum, bis Frau U., die mich erst einmal gesehen hatte, klar wurde, wer ich bin. Sie bat mich für ein Gespräch vor die Tür. Damit hatte ich gerechnet, dennoch nervte es mich, dass ich mich für mein Kommen rechtfertigen sollte.
Warum sind sie gekommen?, fragte Frau U.
Das ist hier doch ein Infoabend und ich möchte mich informieren, entgegnete ich.
Das war ihr nicht genug der Erklärung. Falls ich übergriffig oder störend werden sollte, würde sie eingreifen und mein Verhalten zum Thema in der Gruppe machen.
Ja klar, da wird gleich vom schlechtesten ausgegangen, was ich unverschämt finde. Für wie charakterlos hält diese Frau U. mich eigentlich? Sie war zwar höflich, aber trotzdem …
Erst als ich ihr sagte, ich sei neugierig, gab sie sich zufrieden und wir kehrten in den Raum zurück.
Trotz der geringen Resonanz zog Ulk ihr Programm durch und stellte routiniert das Konzept vor, das sich nicht wesentlich von dem unterschied, war wir gemeinsam geplant hatten. Ulk gab sich in der Öffentlichkeit keine Blöße und ließ sich nicht anmerken, dass sie mein Auftauchen störte oder wir überhaupt verkracht waren. Sie weiß, sich gut in der Öffentlichkeit darzustellen.
Da wir nur vier Personen waren, probierte Ulk gleich eine Schreibübung mit uns aus. Allerdings vermischte sie dabei zwei unterschiedliche Dinge.
Cluster sind verschiedene Assoziationsketten rund um einen Begriff. Bei der Fünf-Minuten-Technik soll ohne nachzudenken innerhalb von fünf Minuten eine kleine Kurzgeschichte geschrieben werden, die direkt aus dem Unterbewusstsein aufsteigt.
Das Clustern hatte sie von mir, wahrscheinlich wusste sie nicht recht, was es bedeutet.
Ihre Vermischung führte dazu, dass Frau U. und ich clusterten, sie selbst und die andere Frau eine Mini-Geschichte schrieben.
Ulk hatte extra bei Aldi Schreibblöcke gekauft und teilte diese an uns aus.
Ich hatte zu dem Begriff Nacht geclustert und Ulk ließ sich zu einem lobenden, wie poetisch, hinreißen.
Mir fiel wieder auf, dass Ulk zwar einen flotten und humoristischen Schreibstil hat und sie gekonnt eine kleine Geschichte aus dem Hut zaubern kann, aber die Storys sind meistens leichte Kost, sehr bodenständig, ohne große Gefühle, ohne Abgründe, ohne phantastische Elemente, ohne Reflektion von Tod und Leben, ohne Gesellschaftskritik, ohne all das, was mich an einer Geschichte fasziniert.
Autoren sind verschieden.
Die zweite Übung nannte sich Dactylus. Wir sollten Worte finden, die aus einer betonten und zwei unbetonten Silben bestanden, wie z.B. Him-mel-fahrt, Tu-nicht-gut. Dabei klopften alle den Rhythmus mit Stiften auf den Tisch und riefen die Wörter in den Raum hinein.
Der Sinn dessen entschloss sich mir nicht, weshalb ich nicht mit machte.
Grummel, hoffentlich waren diese Spielchen bald zu Ende, hatte ich doch eigentlich nur den Infoabend beobachten wollen.
Nun jedenfalls sollte die Schreibgruppe wie geplant am ersten und dritten Montag im Monat stattfinden. Um weitere Interessenten zu finden, sollte noch einmal die Presse eingeschaltet und die Gruppe in das neue Programm nach den Sommerferien aufgenommen werden.
Ziemlich zum Ende des Abends sagte Ulk einen Schlüsselsatz, der mich aufhorchen ließ. Sie meinte, die Teilnehmer könnten auch zu zweit arbeiten. Ein Dialog ließe sich gut zu zweit schreiben, damit das Schreiben aus der Vereinsamung raus kommt.
Ich dagegen glorifiziere die Einsamkeit des Schriftstellers.
Es hätte mir sicher gefallen, eine Schreibgruppe zu leiten, aber meiner schriftstellerischen Arbeit hätte es kaum genutzt. In diesen Gruppen werden Kurzgeschichten geschrieben. Ich bin jedoch ein Romancier. Kurzgeschichten schreibe ich nicht gerne und noch weniger lese ich sie gern. Um mein Werk weiter zu bringen, muss ich mich in die Einsamkeit des Schriftstellers zurück ziehen. Eine Schreibgruppe würde mich dabei sogar stören. Jetzt genieße ich sogar die Freiheit, mich nicht um die Gruppe kümmern zu müssen.
Ich bin froh, ein wendiger Zwilling zu sein, der sich gut auf neue Situationen einstellen kann.
Der Abend war um 21:30 zu Ende. Ich ging als erste, von meinem Tschüß wurde kaum Notiz genommen.
Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, den Infoabend zu besuchen. Danach konnte ich das Kapitel Ulk und Schreibgruppe gut abschließen. Wäre ich nicht hingegangen, hätte ich noch eine Weile gegrübelt, wie es wohl abgelaufen sei und wie groß die Resonanz gewesen sei.
Jetzt blieb nur noch eine Sache zu klären, die Walpurgisnacht.
Nach allem bisher erlebten, kann ich nicht mehr behaupten, dass ich mich im Frauentreff sicher und willkommen genug gefühlt hätte, um einen öffentlichen Vortrag und Ritual zum Besten zu geben. Der Vertrauensvorschuss, den man sich gibt, wenn man sich nicht kennt, war aufgebraucht. Es war zwar fair vom Frauentreff, die Walpurgisnacht aus den Querelen um die Schreibgruppe heraus zu halten, aber für mich ist das eben alles miteinader verbunden.
Ich schrieb eine Absage per e-mail an die Pressestelle und forderte eine Empfangsbestätigung an, die ich auch bekam. Erledigt.
Es ist für mich eben doch am schönsten, frei von Verpflichtungen zu sein.
Zum Schluss noch ein paar Sätze zum Thema narzisstische Störung.
Ich habe in einem Artikel von Prof. Dr. Volker Faust über den Narzissmus einige Sätze gefunden, die gut auf Ulks Verhalten mir gegenüber zutreffen. Es gibt aber auch jede Menge, das nach meiner Erfahrung mit Ulk wahrscheinlich nicht auf sie zutrifft. Sie trägt z.B. ihre Grandiosität nicht ständig vor sich her.
Ich vermute, dass sie nicht eine narzisstische PS hat, wohl aber eine brennende narzisstische Wunde, die ich zufälligerweise getroffen habe.
Prof. Faust schreibt:
Dazu ein eigenartiger Mangel an Empathie, also Zuwendung und Hilfsbereitschaft,
verbunden mit der Ablehnung, die Gefühle und Bedürfnisse anderer
zu erkennen, anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren. Dabei aber
selber leicht kränkbar und ggf. nachtragend.
Ulk ist nie auf die Idee gekommen, anzuerkennen, dass ich bezüglich meiner zwischenmenschlichen Kontakte andere Bedürfnisse als sie hatte. Mein Bedürfnis nach Zweier-Beziehungen wurde als symbiontische Bedrohung abgetan. Auf der anderen Seite ist sie völlig unversöhnlich, weil ich ihrem Bedürfnis nach dem Dreierspaziergang nicht nachgekommen bin.
Schließlich eine überhebliche, arrogante, hochmütige Wesensart, die nebenbei nur recht schwer zu durchschauen ist
Oh ja, hochmütig ist sie mir gegenüber gewesen. Nur würde mir das keiner glauben, weil sie nach außen hin so liebenswürdig und engagiert ist.
Nun denn, zwischenzeitlich hatte mich Ulks Verhalten tief getroffen, aber ich bin nicht mehr wir früher den Abgrund hinab gestürzt. Es ist bedauerlich, dass menschlich Begegnungen wiederholt nach so kurzer Zeit in Streit und Kontaktabbruch enden. Natürlich frage ich mich, was mein Beitrag zu den unglücklich verlaufenden Beziehungen ist. Ich kann jedoch nicht finden, dass ich die Konflikte durch mutwilliges Fehlverhalten provoziert hätte. Alles, was ich tue, ist, mir selbst treu zu bleiben und mich nicht Situationen auszusetzen, die mir nicht gut tun – wie Dreierspaziergänge.
Ich denke, im Gegensatz zu Ulk habe ich mich fair verhalten und Charakterstärke bewiesen.
Alles andere ist Karma.
Der Beitrag wurde am Sonntag 26. April 2009 um 17:14 veröffentlicht und wurde unter Persephones Perspektive abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare sind derzeit geschlossen, aber Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Man hüte sich davor einer Narzisstin zu sagen, sie wäre eine Narzisstin :-)
Die Reaktionen sind meist fürchterlich…..
Aber was mir auffällt ist, dass Du ihr das mit der Narzisstin eher beschimpfend… also als Abwertung ihrer Person – sicherlich aus Deiner Sicht (ich verstehe Dich da sehr gut) um die Ohren gehauen hast.
Und pathologischer Narzissmus oder auch eine narzisstische Wunde entstehen, wie Du ja selbst weißt, (siehe Deine sehr gute Homepage) aus als traumatisch empfundenen frühkindlichen Störungen – von daher finde ich es immer nicht so gut, wenn diese Störung abwertend gebraucht wird..
Wobei damit trifft man natürlich die Leute immer….grad’ die die wissen was Narzissmus ist und meinen grade sie wären das nicht.
Grüsse von Kadina
@Kadina
Ich habe der Dame das Wort Narzisstin überhaupt nicht um die Ohren gehauen. Ich habe es lediglich ein einziges mal erwähnt – und das war in der Abschiedsmail.
Man kann nun wirklich nicht erwarten, dass ich mit einer Frau Mitleid habe, die mich so abwertend behandelt hat. Im Gegensatz zu ihr, bin ich ihr gegenüber nie ausfallend, abwertend oder selbstgerecht gewesen, sieht man mal von ein paar deutlichen Worten in der Abschiedsmail ab.
Kindheitsprobleme, die zu mangelndem Selbstwertgefühl und zu narzisstischen Störungen führen, entschuldigen auch nicht abwertendes Verhalten gegenüber anderen Menschen, entschuldigen nicht, dass man sich nicht weiter entwickelt und sich noch mit 70 so nachtragend und abfällig gebärdet, nur weil ich Zweierkontakte den Dreierkonstellationen vorziehe.
Hmm…….
Sehe ich anders.
Zumal wenn mans genau anschaut, so sehe ich auch in Deinem Verhalten recht narzisstische Züge….
Aber ich lass Dich mal lieber…
ist das wichtig? das ist sowas typisch weibliches, gib dem kind nen namen, als würde irgendwas dann besser. sie hat sich unfair und eklig verhalten, früher hies sowas ganz einfach egoist oder arschloch ;-) reicht doch
@Kadina Nein! Ich habe sicher auch meine narzisstischen Wunden – wie jeder Mensch. Aber ich habe mich ihr gegenüber korrekt verhalten – und dass ich mich nun in einem Blogeintrag über ihr überhebliches Verhalten auskotze ist sehr gesund.
@gretel: Ja Du hast vollkommen recht, ob man das nun modern als narzisstisch oder egoistisch oder sonstwie bezeichnet, ist völlig unerheblich. Auf jeden Fall geht man so nicht miteinander um.
Es ist ja das Absurde, dass die Arschlöcher immer von sich selbst überzeugt sind und nicht begreifen, welche Fehler sie begehen. Eigentlich müssten die beim Psychiater sitzen und nicht diejenigen, die unter ihrem Verhalten leiden.
Nun jedenfalls hat mir mein Psychiater bestätigt, ich hätte mich genau richtig und gut verhalten.
Hallo, persephone
nun muss ich eigentlich gar nichts mehr dazu schreiben, weil du es schon gesagt hast:
Es spielt eine untergeordnete Rolle, ob du mit deiner Einschätzung richtig liegst oder nicht.
Natrülich ist es angenehm , eine Bestätigung von aussen zu erhalten.
Ich seh im Vordergrund deine Enttäuschung .
Hätte die Beziehung bestehen bleiben, sich weiter entwickeln sollen, dann wär es vielleicht eher von Bedeutung, die eigenen Erklärungsversuche für das Verhalten jener Frau zu überdenken.
Du steckst mitten in einer schwierigen (vielleicht immer noch bedrohlichen ?) Lebensphase und da finde ich es in Ordnung, sich gut zu schützen und mit den eigenen Kräften zu haushalten, also sich nur mit Menschen zusammen zu tun, die eine positive Wirkung auf dich haben.
also: weg mit allen ” Arschlöchern” :freak
Ich lass mich oft verunsichern von Narzissten, wei sie so überzeugt auftreten und ich mich schnell schuldig fühle.
Und dann arbeite und ackere ich , suche meine eigenen Anteile an einem Konflikt
(und ich hab die immer mit Narzissten , wenn ich es nicht rechtzeitig merke , wen ich da vor mir habe )
will mein Gegenüber verstehen und akzeptieren.
Das kostet nur Kraft.
Ich beneide jede, die einfach sagen kann:
egoistisches *****loch oder ähnliches.
Maraya
sowas muss man lernen mayara. ganz einfach aus dem grund, damit man seine positiven energien eben nicht an solche leute verschwendet. man muss nicht jeden verstehen und auch nicht jedes verhalten nachvollziehen, man muss das noch nicht mal wollen. spätestens wenn das involvierte gegenüber sich nicht interessiert an der anderen verhaltensweise zeigt ist es zeit, von ihm zu lernen und sich genauso zu verhalten. es sei denn man ist jesus. oder hat zuviel power oder nimmt irgendwelche relaxenden drogen :] ansonsten ist es immer mal ganz gut seine grenzen zu erkennen.
ich versuche das so und manchmal gelingt es sogar, das kann man echt lernen
@Persephone
ich spüre, dass diese Person Dich verletzt hat. Und ich lese es so, dass sie Dich deswegen verletzt hat, weil sie nicht mit Dir allein etwas unternehmen wollte. Weil diese Person eben Euer Zusammensein wohl anders wahrgenommen hat, als Du und offensichtlich hat sie es auch anders bewertet als Du. Sonst hätte sie nicht noch eine dritte Person zu Euren Zusammensein mitgenommen. Und hätte darauf nicht bestanden, obwohl Du ihr Deine Befindlichkeit dazu (dass Du lieber zu zweit läufst) gesagt hattest..
Deine Reaktion ist nun so, dass Du sie innerlich abwertest und Du schreibst, dass Du glaubst, dass sie nur aus Mitleid mit Dir gelaufen ist und mit Dir ebenso aus Mitleid diesen Schreibkurs leiten wollte ..und darum muss sie eine (böse und schlechte) Narzisstin sein, die Dich benutzt hat, um sich zu erhöhen.
Ich verstehe Deine Verletztheit absolut in so einer Situation.
Allerdings die von Dir – vielleicht notwendige Reaktion, um Dich nun abzugrenzen – könnte auch genauso gut als eine Reaktion einer “Narzisstin” gewertet werden.
Denn ich glaube aufgrund meiner Wahrnehmung von Dir beim Lesen Deines Blogs – dass dieses Gefühl, “sie läuft ja nur aus Mitleid mit mir” – Dein Ding ist. Das ist etwas, was Du vielleicht von Dir denkst…aufgrund Deiner Situation grad.
Ich glaube eher, die Person ist mit Dir gelaufen und wollte mit Dir diesen Schreibkurs machen, weil sie von Dir beeindruckt war. Weil – allein das, was Du in Deinem Blog schreibst einfach beeindruckend ist…..Du machst neugierig und faszinierst. Du wirkst sehr stark, sehr klar und aussergewöhnlich klug. Und ich bin überzeugt so stark wirkst Du auch real…
Allerdings – das ist jetzt mein Gefühl – glaube ich, dass Du aufgrund dieser Stärke und Faszination…die Du sicherlich auch so ausstrahlst – auch viel Raum einimmst in einem realen Kontakt. Und diesen Raum hat vielleicht nicht jeder (ich hätte ihn real z.B. nicht…)
Und das könnte es gewesen sein, warum diese Frau sich durch die dritte Person von Dir abgegrenzt hat……vielleicht hat sie das alles erst im Laufe Eures intensiven Kontaktes gespürt. Vielleicht war es ihr zu intensiv…..denn ich glaube auch ein Kontakt mit Dir ist sehr intensiv.
Das ist nichts Negatives – im Gegenteil. Trotzdem kann es vielleicht für manche Leute zuviel sein.
Ja…und jemand der wirklich eine narzisstische Störung hat, merkt sein “Arschlochverhalten” oftmals nicht selber. Und er hat sich sehr wahrscheinlich dieses Verhalten aufgrund traumatischer Erlebnisse angeeignet, um sich vor Verletzungen zu schützen..
Sicherlich entschuldigt das nichts – aber ich finde Deinen Anspruch – dass alle sich “weiter zu entwickeln” haben, die vielleicht so eine Störung haben und sich eben angemessen zu verhalten zu haben – wiederum ebenfalls zu anspruchsvoll (fast narzisstisch).
So ist das Leben nicht und so sind die Menschen nicht…..
Wobei bei der von Dir beschriebenen Person, sehe ich eher einen Mangel sich abgrenzen zu können anstatt Narzissmus – wobei das u.U. wiederum auch eben mit Dir als Gegenüber zusammenhängen könnte. Wegen dem wie Du wahrgenommen wirst – eben ale eine sehr starke Frau…
Keine Projektion dabei, hiver ?
omg kann man ja kaum lesen so nen schrott, sorry @ kadina :] wenn persephone schreibt, dass ulk sagte, sie wolle sie aus der isolation rausholen ist die mitleidsmasche wohl nicht sehr weit herfabuliert. und wenn man krebs hat ist man in diesem punkt vielleicht verständlicherweise noch ein bisschen empfindlicher als jemand mit nem beschränkten horizont, der sich das so nicht vorstellen kann und muss. ich finde das vollkommen o.k. und würde ulk`s ulkereien auch nicht mitmachen, du etwa? wär das o.k. für dich wie das gelaufen ist, kadina?
@Gretel
Ich wäre anders damit ungegangen und hätte die Reaktion dieser Frau anders bewertet.
Ansonsten würde ich an Deiner Stelle mal über Deinen eigenen “beschränkten Horizont” nachdenken, anstatt mich blöd anzumachen.
Aber wenn Persephone natürlich solche Leute bevorzugt, die ihr schön nach dem Mund reden, – (weil man sollte ja Mitleid haben….nicht wahr,Gretel – Du doch auch – das appelierst Du doch nun an mich- ich soll Persephone jetzt nur noch auf ihre Krebserkrankung reduzieren ) – anstatt Leute, die sie als reflektierte starke Frau wahrnehmen und sich mit ihrem Geschriebenen unter diesem Gesichtspunkt kritisch auseinandersetzen – so tut es mir leid (auch um meine Energie, die ich somit verschwendet habe….) und dann streiche ich diesen Blog wohl besser aus meinem Abo.
Schade eigentlich…….
tja, schade eigentlich, dass du mit anderen ansichten nicht umgehen kannst. lies doch nochmal persephones eintrag und wie sich ulk da geäussert hat. und dann am besten meine antwort auch gleich nochmal, damit du den sinn derer vielleicht auch noch verstehst, deine re lässt darauf schliessen, dass du die gar nicht kapiert hast, sonst hättest du nicht lauter unzutreffende äusserungen getätigt.
einfache kurzform: wenn man 2 zweit walken geht kann man ja mal kurz fragen ob der andere was dagegen hat wenn man eine fremde person dazu einlädt. wenn man das schon nicht macht kann man das ja wohl ansprechen wenn der andere nicht gerade begeistert ist. wenn man auf den anderen (aus welchen gründen auch immer) keinen bock mehr hat gibt`s immer noch 2 möglichkeiten die situation halbwegs anständig zu händeln: erstens: man sagt es demjenigen (dazu braucht man rückgrat, das ulk wohl nicht hat) zweitens: man lässt das ganze nach dem geplanten event auslaufen und fertig. aber auch da nochmal nachzutreten ist indiskutabel, das findest wohl nur du irgendwie o.k
@Gretel
Du kannst doch nicht mit anderen Ansichten umgehen. Du hast doch gepöbelt, weil Dir meine Ansicht nicht passte. Nicht ich.
Und dass ich irgendein “Nachtreten” ok finde, steht da auch nirgends.
Ansonsten Du hast Deine Sicht der Dinge – Persephone vielleicht die gleiche und ich eine andere, die ich der Blogschreiberin als Möglichkeit angeboten habe..
Sie kann davon was annehmen oder auch nicht.
Warum Du Dich da nun derartig einmischt, verstehe wer will….
@kadina “Warum Du Dich da nun derartig einmischt, verstehe wer will….”
das kann ab und zu vorkommen in öffentlichen tagebüchern
Huch, hier war ja einiges los während ich auf der FedCon in Bonn weilte.
Nun halten wir fest, dass es different point of views gibt.
@Gretel:
Danke Gretel, dass Du mich und meinen Standpunkt verteidigst, dass weiß ich sehr zu schätzen. Und Einmischen bei den Kommentaren kann natürlich jeder nach Belieben tun.
@Maraya:
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich sehe keinen Grund darin, mich mit Menschen zu umgeben, die mich ständig runter putzen, mich nicht respektieren und unversöhnlich sind. Wenn man einen Beziehungskonflikt austrägt, muss das auf gleicher Augenhöhe geschehen, sonst macht es keinen Sinn. Narzissten lassen einen nie auf die gleiche Augenhöhe. Sicher frage ich mich auch immer nach meinem Beitrag an einem Konflikt, aber die Beiträge sind eben nicht immer gleichmäßig verteilt.
@Kadina:
Danke für Deine sehr interessante und differenzierte Sichtweise meiner Person und den neuen Denkansätzen.
Was das Mitleid betrifft: Es ist ja so, dass in einem Blog nicht alles steht. Die dritte Person wurde nämlich auch aus Mitleid zum Spazierengehen eingeladen, weil ihr als junger Witwe mit Baby zu Hause die Decke auf den Kopf falle, dabei kam es zur Sprache, dass es mir ja genau so gehen müsse.
Oh Du schmeichelst meinem Narzissmus mit Deinen Worten von der starken, klugen Person. Nein, im ernst, so was zu lesen tut einfach gut.
Ich denke schon, dass ein Kontakt mit mir intensiv ist und diese Intensivitätmag vielleicht dem ein oder anderen zu viel sein. Andererseits denke ich, dass ich im Blog viel stärler und raumeinnehmender wirke, als im real life, weil Schreiben meine Stärke ist.
In Reallife bin ich meistens viel scheuer. Ich spreche auch nicht so viel wie ich schreibe, bin eher die, die am wenigsten sagt. Daher brauche ich einen intensiven Kontakt, um mich austauschen zu können. Würde ich wirklkich so viel Raum einnehmen, dann hätte ich mich in der Dreiergruppe ja nicht an den Rand gedrängt gefühlt.
Offenbar hatte Ulk ein anderes Bedürfnis als ich. Daraus ist ein Konflikt entstanden, das kommt vor und ist ja nicht schlimm. Man ist eine Weile sauer aufeinander, sucht einen Kompromiss oder läßt das Walken ganz bleiben. Versöhnt sich wieder oder auch nicht. Wichtig ist nur, dass man sich auf gleicher Augenhöhe begegnet und das hat Ulk nie gemacht. Sie hat mich ständig abgewertet, wie es eben Narzissten tun und das hat mich verletzt.. Ich habe sie während des Konfliktes nicht abgewertet. Aber ich gebe meinem Missmut über Sie zu recht in meinem Blog Ausdruck, denn dazu ist der Blog ja da und Ärger runterschlucken ist nicht gut für die Seelenhygiene.
Mag sein, dass sich nicht alle Menschen so weiter entwickeln wie es gut wäre. Aber ich muss kein Mitleid haben mit armen Narzissten, die mich nieder machen, nur weil sie in der Kindheit traumatische Erlebnisse gehabt haben, die zu ihrem narzistischen Verhalten geführt haben. Wie Gretel ganz recht sagte, man muss nicht jeden verstehen und jeden tolerieren wie Jesus.
wobei das noch nicht mal jesus gemacht hat, das wäre ja auch absolut kontraproduktiv
“Ulk”. :]
Wir haben ja ausführlich über das Thema gesprochen, aber dennoch ein paar Worte dazu:
(Ich habe ja ewig nichts mehr geschrieben, meine wohl depressionsbedingte Schreib-Unlust dauert schon so lange an… )
Ich habe viel Verständis für Menschen mit psychischen Störungen, schließlich bringe ich es selbst auf mindestens drei Diagnosen. Aber bei mir ist die Grenze auch da, wo Betroffene anderen Menschen massiv schaden – und das hier ist schon eine sehr aktive vorsätzliche und bösartige Art und Weise.
Ich bin immer wieder entsetzt, wieviel Energie manche Menschen aufwenden, um andere niederzumachen. Wäre es unter Dir und Ulk geblieben, wäre es zwar trotzdem ärgerlich und enttäuschend gewesen, aber durch diese Aktion ist das Ganze in die Öffentlichkeit getragen worden und Du musst Dich jetzt gegen unfaire Anschuldigungen behaupten. Das ist absolut mies.
Ich kenne das ja selbst, der narzisstische Mr. B. von damals aus dem Fandom war genauso. Nachdem ich ihm meine Dienste verweigert und Lebewohl gesagt habe, hat er den Streit an die Öffentlichkeit gezerrt und ich stand dann als die arrogante Zicke da.
Jetzt hattest Du noch Glück im Unglück und das Ganze mit der Schreibgruppe lief ohnehin nur mäßig und war wohl nicht das Richtige für Dich, aber es hätte auch anders sein können, dann hätten noch mehr solcher Auseinandersetzungen sowohl mit ihr als auch mit von ihr beeinflussten Leuten vor Dir gelegen.
Und als die Person, die Dich hier am längsten und besten kennt, kann ich bestätigen, dass Du kein Narzisst bist, jedenfalls nicht narzisstischer als der Durchschnittsmensch inklusive mir.
Ein persönliches Blog hat schon von seiner Idee her etwas Selbstdarstellerisches und deswegen fast unvermeidlich einen narzisstischen Touch, aber ich finde das Auskotzen im Blog auf diese Art und Weise absolut legitim.
- Natürlich, sonst würde ich selbst ja nicht bloggen, und ich lasse mich auch über andere Leute aus. Mal ohne genaue Namensnennung, mal mit, mal öffentlich, mal als privater Eintrag – kommt immer auf die Personen und Details an. Für so etwas sind persönliche Blogs auch da, denn schließlich sind die meisten Probleme im Leben sozialer Art und bestimmen unsere Gedanken wie sonst nichts andere. Es würde das Leben nicht widerspiegeln, wenn man das aus falsch verstandener Fairness ausklammern würde – zumal der Blogeintrag hier niemandem weh tut oder negative Konsequenzen für die Person nach sich zieht und vom Niveau her nicht vergleichbar ist mit Ulks Machenschaften.
Und ich kann auch bestätigen, dass Du in RL überhaupt nicht dominant, sondern eher schüchtern bist.
PS: Irgendwas scheint hier kaputt zu sein, die Schriftart wechselt auf der Seite irgendwann. Ich konnte bisher den Fehler aber nicht finden. :( Ich habe eigentlich nichts geändert, aber ich wüsste nicht, wie irgendwas in einem Eintrags-Text auf allen Seiten die Schriftart ändern könnte.
@Raven
Die Schreib-Unlust kenne ich nur zu gut :mad:, kriege auch kaum etwas auf die Reihe.
Wo Du recht hast, hast Du recht. Mein Verständnis für psychische Erkrankungen hört da auf, wo andere oder ich selbst zu Schaden kommen. Das schlimme ist ja oft, dass Menschen anderen das Leben schwer machen und nie auf den Gedanken kommen, dass mit ihnen etwas nicht stimmern könnte.
Nachdem Ulk alles an die Öffentlichkeit gezerrt hat und mir in den Rücken gefallen ist, bin ich auch nicht mehr versöhnlich. Für Intrige und Hinterhaltigkeit habe ich null Toleranz. Da Mr.B es ähnlich gemacht hat, scheint das eine Angewohnheit von Narzissten zu sein.
Die Selbstdarstellung in einem Blog besitzt eine Portion gesunden Narzissmus, den es ja auch gibt. Sich immer nur beugen und sein Licht unter den Scheffel stellen, glauben, man sei zu unbedeutend, um einen Blog zu schreiben – das wäre auch nicht gesund.
Ist doch klar, dass man ein Ventil braucht, um sich aus zu kotzen – als bekennender Misanthrop habe ich auch kein Problem damit.
Die menschenscheue Persephone
Hm, im Moment fällt mir nichts auf, was hier kaputt sein sollte. Wordpress hat eben auch seine Launen.
Hier habe ich neulich einen Artikel über gesunden Narzissmus gefunden.
Doch, da ist irgendwas kaputt. Die Schrift wechselt mitten auf der Seite. Bis zum Ende des Eintrages ist es eine serifenlose Schrift, danach – alle Kommentare und die Seitenspalte – eine mit Serifen, wahrscheinlich Times New Roman. Aber die habe ich garantiert nirgendwo im Stylesheet definiert.
Habe eben den Artikel gelesen, nur schade, dass es dabei nur um den Narzissmus von Vorgesetzen ging. Gesunder Narzissmus ist doch für alle eine gute Sache!
War die Schrift nicht schon immer unterschiedlich – OK offenbar nicht. Wie auch immer es passiert ist, stören tut es mich nicht. :monster
Stylesheets tun manchmal seltsame Dinge.